Foto IMG_8916
IMG_8916
Engi — Glarner Industrieweg
Landesplattenberg, Schieferbergwerk, Engi

Glarus — Sernftal — Elml

Engi — Glarner Industrieweg

Foto IMG_8916
IMG_8916
Engi — Glarner Industrieweg
Landesplattenberg, Schieferbergwerk, Engi

53 Mio Hajre!

Ja, et­wa so alt ist der Glar­ner Schie­fer. Seit dem 16. Jahr­hun­dert bau­te man im «Plat­ten­berg» in En­gi Schie­fer ab, und die Er­zeug­nis­se aus den hie­si­gen Schie­fer­plat­ten wur­den zeit­wei­se in ganz Euro­pa ver­kauft.

Nach dem Bau der ers­ten Stras­se ins Sernf­tal im Jah­re 1826 er­leich­ter­ten Pfer­de­fuhr­wer­ke den Trans­port. Der Han­del nahm zu — da­mit aber auch die Miss­stän­de: Die Un­ter­neh­mer be­zahl­ten die Ar­bei­ter mit Schnaps und min­de­ren Le­bens­mit­teln, so dass «der Plat­ten­berg eine Quel­le der Ver­derb­nis» wur­de. 1833 wur­de der Ab­bau des­halb un­ter ob­rig­keit­li­che Auf­sicht ge­stellt und zum «Lan­des­re­gal» er­klärt — da­her der Na­me «Lan­des­plat­ten­berg». 1950 wur­de das Berg­werk Eigen­tum der Ge­mein­de En­gi. 1961 stell­te man den Ab­bau ein. 1994: Grün­dung der Stif­tung «Lan­des­plat­ten­berg En­gi» mit dem Ziel, das al­te Berg­werk als In­du­strie­denk­mal für die Öf­fent­lich­keit zu er­hal­ten und zu er­schlies­sen.

Top

Abbau der «schwarzen Platten»

Noch heu­te er­kennt man von der Stras­se her — trotz Be­wuchs mit Sträu­chern und Bäu­men — die al­te, gros­se Schutt­hal­de un­ter­halb der 1926 durch Ein­stür­ze teils ver­schüt­te­ten Stol­len­ein­gän­ge.

Den Schie­fer bau­te man bis ins 20. Jahr­hun­dert le­dig­lich mit Spitz­ham­mer und Eisen­keil ab. Zur Be­leuch­tung der Stol­len ver­wen­de­te man Oel- und Talg­lich­ter. Die schwe­ren Plat­ten wur­den auf Äs­ten ins Tal hin­un­ter ge­zo­gen und — bis zum Bau der Stras­se im Jahr 1826 — von «Plat­ten­ferg­gern» auf dem Fuss­weg nach Schwan­den ge­schleppt. Um 1840 ar­bei­te­ten rund 150 Män­ner im Berg­werk. Im Ma­ga­zin im Tal wa­ren et­wa 40 bis 50 Ta­fel­scha­ber und Ein­fas­ser be­schäf­tigt. Da­zu ka­men noch et­li­che Fuhr­leu­te. Erst nach 1920 er­leich­ter­ten Press­luft­boh­rer die har­te Ar­beit, und für den Trans­port konn­ten Seil­win­den, Schie­nen und Roll­wa­gen ein­ge­setzt wer­den.

Durch den Ab­bau ent­stand ein Stol­len­sys­tem, das teil­wei­se bis zu 250 Me­ter ins Berg­in­ne­re ge­trie­ben wur­de. Heu­te stau­nen wir über die­se beein­druc­ken­den, schie­fer­schwar­zen Ka­ver­nen


Top

Sende ein E-mail an Erich Brauchli Erich Brauchli (erich@brauchli.eu) für Kommentare jeder Art, für hochauflösende elektronische Kopie oder Papier-Abzüge.