Ja, etwa so alt ist der Glarner Schiefer. Seit dem 16. Jahrhundert baute man im «Plattenberg» in Engi Schiefer ab, und die Erzeugnisse aus den hiesigen Schieferplatten wurden zeitweise in ganz Europa verkauft.
Nach dem Bau der ersten Strasse ins Sernftal im Jahre 1826 erleichterten Pferdefuhrwerke den Transport. Der Handel nahm zu — damit aber auch die Missstände: Die Unternehmer bezahlten die Arbeiter mit Schnaps und minderen Lebensmitteln, so dass «der Plattenberg eine Quelle der Verderbnis» wurde. 1833 wurde der Abbau deshalb unter obrigkeitliche Aufsicht gestellt und zum «Landesregal» erklärt — daher der Name «Landesplattenberg». 1950 wurde das Bergwerk Eigentum der Gemeinde Engi. 1961 stellte man den Abbau ein. 1994: Gründung der Stiftung «Landesplattenberg Engi» mit dem Ziel, das alte Bergwerk als Industriedenkmal für die Öffentlichkeit zu erhalten und zu erschliessen.
Noch heute erkennt man von der Strasse her — trotz Bewuchs mit Sträuchern und Bäumen — die alte, grosse Schutthalde unterhalb der 1926 durch Einstürze teils verschütteten Stolleneingänge.
Den Schiefer baute man bis ins 20. Jahrhundert lediglich mit Spitzhammer und Eisenkeil ab. Zur Beleuchtung der Stollen verwendete man Oel- und Talglichter. Die schweren Platten wurden auf Ästen ins Tal hinunter gezogen und — bis zum Bau der Strasse im Jahr 1826 — von «Plattenferggern» auf dem Fussweg nach Schwanden geschleppt. Um 1840 arbeiteten rund 150 Männer im Bergwerk. Im Magazin im Tal waren etwa 40 bis 50 Tafelschaber und Einfasser beschäftigt. Dazu kamen noch etliche Fuhrleute. Erst nach 1920 erleichterten Pressluftbohrer die harte Arbeit, und für den Transport konnten Seilwinden, Schienen und Rollwagen eingesetzt werden.
Durch den Abbau entstand ein Stollensystem, das teilweise bis zu 250 Meter ins Berginnere getrieben wurde. Heute staunen wir über diese beeindruckenden, schieferschwarzen Kavernen
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