Foto Elm_GL_Wappen
Elm GL

Glarus — Sernftal — Elml

Gemeinde Elm

Elm (in ein­hei­mi­scher Mund­art Elme [ˈelmə]; rä­to­ro­ma­nisch Dial­ma) ist ein Dorf im hin­te­ren Sernf­tal in der po­li­ti­schen Ge­mein­de ‘Gla­rus Süd’ des Kan­tons Gla­rus. Bis En­de 2009 bil­de­te Elm eine eige­ne Orts­ge­mein­de mit den Wei­lern Sulz­bach, Schwän­di, Müs­li, Un­ter­tal, Vo­gel­sang, Tö­ni­berg, Ob­moos, Stei­ni­bach und Wald.

Die Ge­gend von Elm ist um­ge­ben vom Vor­ab­glet­scher und den Ber­gen Piz Sar­do­na, Haus­stock, Vor­ab und Kärpf. Elm ist Aus­gangs­ort di­ver­ser re­gio­na­ler (nicht be­fahr­ba­rer) Al­pen­über­gän­ge so­wie des Pa­ni­xer­pas­ses. Je­weils im Früh­ling und im Herbst scheint die Son­ne durch ein Fel­sen­fens­ter am gros­sen Tschin­gel­horn, das Mar­tins­loch, auf die Kir­che im Dorf so­wie al­le 19 Jah­re der Voll­mond (letz­tes Mal im Jah­re 2001).

Top

Geschichte

Elm wur­de 1344 erst­mals im Säc­kin­ger Ur­bar er­wähnt: «tag­wan­lüt ze El­me». Das Ge­schlecht der El­mer ist be­reits 1289 in einer Schuld­ver­schrei­bung der Glar­ner Land­leu­te ge­gen Ru­dolf den Hof­stät­ter in Wa­len­stadt be­legt. Der Orts­na­me ist wohl eine Ab­lei­tung von alt­hoch­deutsch ëlmo bzw. mit­tel­hoch­deutsch ëlm für ‘Ulme’.

Kirche Elm
Martinsloch, Bergsturzstelle (links vom Kirchturm) — Foto: P.Aebi

Das Be­völ­ke­rungs­wachs­tum blieb be­schei­den: Die Ein­woh­ner­zahl stieg von 516 im Jahr 1730 auf 1'051 im Jahr 1850 und sank bis 2000 auf 761. Ur­sprüng­lich ge­hör­te Elm zur Kir­che Gla­rus und ab 1273 bis 1594 zur Mut­ter­kir­che Matt, das da­mals eine Pfarr­kir­che er­hielt. 1493 er­hielt es die päpst­li­che Er­laub­nis zum Bau einer Fi­li­al­kir­che. Am 22. März 1528 führ­te die Ein­füh­rung der Re­for­ma­ti­on zu einem Bil­der­sturm. Die Alp­wirt­schaft (Schaf­hal­tung) ist in Elm schon um das Jahr 1000 nach­ge­wie­sen. 1547 wur­de das Wich­len­bad erst­mals er­wähnt, des­sen Schwe­fel­quel­le bis zu sei­ner Ver­schüt­tung 1762 re­ge be­nutzt wur­den. Bis ins 17. Jahr­hun­dert wur­de haupt­säch­lich selbst­ver­sor­gen­de Land­wirt­schaft be­trie­ben. Im 17. Jahr­hun­dert nahm die Alp­söm­me­rung von Rin­dern für den Vieh­ex­port nach Ober­ita­li­en (Welsch­land­han­del) stark zu. Er er­reich­te 1750 in die­ser Re­gi­on sei­nen Hö­he­punkt. Am 25. Sep­tem­ber 1799 fand im Wich­len­bad ein Ge­fecht zwi­schen den ös­ter­rei­chi­schen Trup­pen un­ter Ge­ne­ral Lin­ken und den Fran­zo­sen un­ter Ge­ne­ral Mo­li­tor statt.

Top

In der 1. Hälf­te des 18. Jahr­hun­derts wur­de die Baum­woll­spin­ne­rei als Heim­ar­beit und in Er­gän­zung zur Land­wirt­schaft ein­ge­führt. 1861 setz­te am Tschin­gel­berg in­ten­si­ve Ge­win­nung von Schie­fer ein, der zu Schreib­ta­feln und Grif­feln ver­ar­bei­tet wur­de. Un­sach­ge­mäs­ser Ab­bau führ­te am 11. Sep­tem­ber 1881 zum Berg­sturz von Elm, der in drei Schü­ben 114 Men­schen, 83 Ge­bäu­de und 90 Hek­ta­ren Land be­grub so­wie das Schie­fer­berg­werk ver­nich­te­te. 1892 ent­deck­te man “im Gschwend” stark eisen­hal­ti­ges Was­ser. Im Jah­re 1896 wur­de der Ver­kehrs­ver­ein Sernf­tal ins Le­ben ge­ru­fen. 1898 wur­de das Kur­haus er­öff­net, des­sen Blü­te­zeit bis 1914 reich­te. Es dient heu­te als Al­ters­heim der Klein­ta­ler Ge­mein­den. Die Er­öff­nung des Kur­hau­ses war mit ein An­stoss zum Bau eines Elek­tri­zi­täts­werks. 1976 er­hielt Elm eine Aus­zeich­nung des Euro­pa­rats und 1981 den Wak­ker­preis.

Verkehr und Wirtschaft

Von 1905 bis 1969 war Elm durch die Sernf­tal­bahn an das Eisen­bahn­netz an­ge­schlos­sen. Am ers­ten Sonn­tag im Mai, wenn in Gla­rus die Lands­ge­mein­de statt­fand, reis­ten so vie­le Leu­te mit der Bahn, dass Vieh­wa­gen mit Sitz­ge­le­gen­hei­ten aus­ge­stat­tet wur­den. Die Bahn wur­de durch den Auto­be­trieb Sernf­tal er­setzt. Die ehe­ma­li­gen Sta­ti­ons­ge­bäu­de blie­ben er­hal­ten.

Der Haupt­er­werbs­zweig in der Ge­mein­de ist die Land­wirt­schaft. Schweiz­weit be­kannt ist der Na­me Elm durch das El­mer Cit­ro und das El­mer Mi­ne­ral­was­ser. Die 1929 ge­grün­de­te Mi­ne­ral­quel­len Elm AG ist bis heu­te der ein­zi­ge In­du­strie­be­trieb der Ge­mein­de, er wur­de 1999 von der Pom­dor AG über­nom­men.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Elm_GL (Wikipedia).


Top

Sende ein E-mail an Erich Brauchli Erich Brauchli (erich@brauchli.eu) für Kommentare jeder Art, für hochauflösende elektronische Kopie oder Papier-Abzüge.