Foto Wappen_GL
Kanton GL

Glarus — Sernftal — Elml

Kanton Glarus — Hauptort Glarus

Der Kanton Glarus (GL) [schwei­zer­deutsch Gla­ris, fran­zö­sisch Gla­ris, ita­lie­nisch Gla­ro­na, rä­to­ro­ma­nisch Gla­ru­na] zählt zu den Re­gio­nen Nord­ost- und Süd­ost­schweiz. Der Haupt­ort ist der gleich­na­mi­ge Ort Gla­rus.

Der Kan­ton um­fasst das Ein­zugs­ge­biet der Linth bis zum Wa­len­see und die Linth­ebe­ne west­lich der Linth bis Bil­ten so­wie den Ke­ren­zer­berg. Gros­se Hö­hen­un­ter­schie­de prä­gen das Bild des Glar­ner­lan­des: Vom fla­chen Tal­bo­den auf 414 Me­ter Hö­he steigt das Ge­län­de bis auf über 3'600 Me­ter (Tö­di, 3'614m ü.M.). Die­se Ge­gen­sät­ze wi­der­spie­geln sich im Kli­ma: Es wech­selt in­ner­halb we­ni­ger Ki­lo­me­ter von mild am Wa­len­see mit sei­ner süd­län­di­schen Pflan­zen­welt zu hoch­al­pin auf den ver­glet­scher­ten Berg­gip­feln; und bläst der Föhn durchs Tal, kön­nen Tem­pe­ra­tur­re­kor­de ge­mes­sen wer­den. Das Tal ist nur nach Nor­den zur Linth­ebe­ne hin ge­öff­net. Im Som­mer gibt es aber eini­ge Päs­se aus dem Tal hin­aus: nach Wes­ten der be­fahr­ba­re “Klau­sen-Pass” nach Uri sowie der “Pra­gel-Pass” (nach Schwyz) und eini­ge Fuss­we­ge wie im Sü­den der “Pa­ni­xer-Pass” (nach Grau­bün­den), da­zu kom­men noch eini­ge Hoch­ge­birgs­we­ge wie “Foo­pass” und “Ri­se­ten­pass”.

Top

Der 685 Quad­rat­ki­lo­me­ter gros­se Kan­ton ent­spricht et­wa dem Ein­zugs­ge­biet der Linth. Das Sernf- oder Klein­tal bie­tet als ein­zi­ges Sei­ten­tal dörf­li­chen Sied­lun­gen Platz. Das Klön­tal, das wich­tig­ste west­li­che Sei­ten­tal, ist, wie Carl Spit­te­ler rühmt, mit sei­nem Berg­see «so schön, wie es kein Traum er­rät».

Als sicht­bar­ster Ein­griff des Men­schen zur Zäh­mung der Na­tur zeigt sich das im­po­san­te Linth­werk, wel­ches das Ant­litz der gan­zen Re­gi­on prägt. Die Linth­kor­rek­ti­on wur­de 1807 als ers­tes Na­tio­nal­werk der Schweiz in An­griff ge­nom­men. Die Linth wird in den Wa­len­see ge­lei­tet und ihr Lauf in den Zü­rich­see ka­na­li­siert. Zu­vor floss sie, den Aus­fluss des Wa­len­sees im­mer mehr zu­rück­stau­end und die Linth­ebe­ne ver­sump­fend, trä­ge dem Zü­rich­see zu. Heu­te kämpft die Linth­ebe­ne aber trotz­dem wie­der ge­gen Über­schwem­mun­gen an.

Öst­lich von Elm auf dem Piz Se­gnas (3'099m ü.M.) die ist ein Drei-Kan­to­ne-Eck: Gla­rus, Grau­bün­den und St.Gal­len; auf dem Piz Ca­za­rauls (3'063m ü.M., zwi­schen Tö­di und Cla­ri­den) das­je­ni­ge von Gla­rus, Uri und Grau­bün­den.

Piz Segnas
Top

Politisch

1352 Bund mit eid­ge­nös­si­schen Or­ten, vor­über­ge­hend Rück­kehr un­ter habs­bur­gi­sche Herr­schaft, ab ca. 1388 dau­er­haft Ort der al­ten Eid­ge­nos­sen­schaft. Wäh­rend der Hel­ve­tik (1798-1803) Teil des Kan­tons Linth. Seit 1803 wie­der Kan­ton der Eid­ge­nos­sen­schaft. Amt­li­che Be­zeich­nung: ‘Kan­ton Gla­rus’, ‘Land Gla­rus’.

Das Kan­tons­ge­biet wird un­ter­teilt in Un­ter­land (Linth­ebe­ne, Ke­ren­zer­berg und Linth­tal bis Nä­fels), Mit­tel­land (Linth­tal von Net­stal bis En­nen­da) und Hin­ter­land (Mit­lödi, das Gross- und das Sernf­tal).

Der Kan­ton Gla­rus ist einer der we­ni­gen Kan­to­ne, die noch die Lands­ge­mein­de ken­nen. Wich­ti­ge kan­to­na­le Ent­schei­de (und im Ge­gen­satz zu Ap­pen­zell In­ner­rho­den aber keine Wah­len [Stän­de­rat und Kan­tons­re­gie­rung] ausser Land­ammann, Lan­des­statt­hal­ter und Rich­ter) er­fol­gen noch heu­te durch Hand­er­he­ben auf dem Lands­ge­mein­de­platz in Gla­rus, je­weils am ers­ten Sonn­tag im Mai.

So wur­de mit dem Lands­ge­mein­de­be­schluss vom 7. Mai 2006 be­schlos­sen, dass per 1. Ja­nu­ar 2011 die bis­he­ri­gen 25 Ge­mein­den auf nur mal ge­ra­de drei Ge­mein­den zu­sam­men­gelgt wur­den.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Glarus (Wikipedia).

 

Glarus (Ort)
Glarus
Top

Hauptort: Glarus

Im Rah­men der Glar­ner Ge­mein­de­re­form fu­sio­nier­te Gla­rus auf den 1. Januar 2011 mit den Ge­mein­den En­nen­da, Net­stal und Rie­dern zur neu­en po­li­ti­schen Ge­mein­de Gla­rus.

Gla­rus liegt in der geo­gra­fi­schen Mit­te des Kan­tons an der Linth und am Fus­se des rund 2'300m ho­hen Vor­der­glär­nisch. Der höch­ste Punkt des Ge­mein­de­ge­biets ist der 2'914m ho­he Bä­chi­stock, der zum Mas­siv des Glär­nisch ge­hört.

Erst­mals schrift­lich er­wähnt wird der Ort Cla­ro­na im 8. Jahr­hun­dert in einer Le­bens­ge­schich­te der Hei­li­gen Fe­lix und Re­gu­la. Der Na­me geht wahr­schein­lich auf eine la­tei­ni­sche Grund­form ‘ad cla­ro­nam’ «bei der hel­len Stel­le», im über­tra­ge­nen Sinn «Wald­lich­tung», zu­rück.

Bis En­de des 14. Jahr­hun­derts ge­hör­ten gros­se Tei­le des Glar­ner Lan­des zur Grund­herr­schaft des Klos­ters Säc­kin­gen, bis sich die Ein­woh­ner da­von los­kauf­ten. 1387 fand die erste Lands­ge­mein­de statt, eine In­sti­tu­ti­on, die noch heu­te hier be­steht und in der Re­gel am ers­ten Sonn­tag im Mai ab­ge­hal­ten wird. Zum Haupt­ort des Linth­tals (oft auch ge­nannt «Zi­ger­schlitz») wur­de Gla­rus durch Be­schluss der Lands­ge­mein­de 1419, da hier lan­ge die ein­zi­ge Kir­che der Tal­schaft stand. 1506 bis 1516 war der spä­te­re Re­for­ma­tor Ul­rich Zwing­li be­lieb­ter ka­tho­li­scher Prie­ster in Gla­rus. 1522 bis 1555 war Va­len­tin Tschu­di der ers­te evan­ge­li­sche Pfar­rer, ein ge­mäs­sig­ter Re­for­ma­tor und Ver­mitt­ler zwi­schen bei­den Kon­fes­sio­nen. 1555 bis 1570 folg­te Fri­do­lin Brun­ner als Pfar­rer, der zu­vor in meh­re­ren Glar­ner Dör­fern die Re­for­ma­ti­on durch­ge­führt hat­te.

Während der Hel­ve­tik (1798–1803) war Gla­rus Haupt­ort des Kan­tons Linth. Im Jahr 1861 wü­te­te ein ver­hee­ren­der Gross­brand, der gros­se Tei­le des Or­tes zer­stör­te. Nur we­ni­ge Ge­bäu­de aus der Zeit vor dem Brand blie­ben im Stadt­bild er­hal­ten. Der Wie­der­auf­bau er­folg­te sehr schnell nach einem städ­te­bau­li­chen Plan, der einem Schach­brett­mu­ster gleicht. Die­se vor al­lem aus den Ver­einig­ten Staa­ten be­kann­te Städ­te­pla­nung wur­de ge­wählt, um wei­te­re der­ar­ti­ge Feu­ers­brün­ste zu ver­hin­dern.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Glarus (Wikipedia).


Top

Sende ein E-mail an Erich Brauchli Erich Brauchli (erich@brauchli.eu) für Kommentare jeder Art, für hochauflösende elektronische Kopie oder Papier-Abzüge.