Mariastein

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Kloster Mariastein

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Figuren an der Kanzel — Matthias

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Der hei­li­ge Mat­thi­as († um 63, wahr­schein­lich in Je­ru­sa­lem) war ein jü­di­scher Schrift­ge­lehr­ter und Jün­ger Je­su. We­gen sei­ner Ko­op­ta­ti­on als Apos­tel ist strit­tig, ob er oder Pau­lus von Tar­sus als der zwölf­te Apos­tel ge­zählt wer­den soll.

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Bibel

Matt­hias ist der­je­ni­ge Apos­tel, der durch das Los zu den ver­blie­be­nen elf Apos­teln hin­zu­ge­fügt wur­de, um Ju­das Ischa­ri­ot nach des­sen Ver­rat und Selbst­mord zu er­set­zen (Apos­tel­ge­schich­te 1:23-26). Um­strit­ten ist da­her, ob er tat­säch­lich der nach christ­li­cher Über­lie­fe­rung von Gott vor­ge­se­he­ne zwölf­te Apos­tel ist, oder ob Pau­lus von Tar­sus, der ja nach christ­li­cher Über­lie­fe­rung selbst von Gott be­ru­fen wur­de, die Grup­pe der Jün­ger wie­der voll­en­det hat­te. Mat­thi­as wird da­her manch­mal auch als der drei­zehn­te Apos­tel be­zeich­net. Im Neu­en Tes­ta­ment wird da­nach nichts mehr über ihn be­rich­tet. Der Na­me be­deu­tet “Ge­schenk Got­tes”.

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Sonstige Überlieferungen

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Fens­ter von Augus­tus Wel­by North­mo­re Pu­gin (1812–1852) in der St.Ai­dans Ka­thed­ra­le in En­nis­cor­thy (Ir­land).
Foto: Andreas F. Borchert

Right part of first stai­ned glass win­dow in the east ais­le (right from the na­ve if co­ming from the main ent­ran­ce in the south), de­pic­ting the apost­les Si­mon and Mat­thi­as.

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Wie Mat­thi­as ge­stor­ben ist, ist strit­tig. In der Le­gen­da au­rea be­rich­tet Ja­co­bus de Vo­ra­gi­ne, Mat­thi­as sei in Frie­den ge­stor­ben und sein Leich­nam von Jud­äa nach Rom ge­bracht wor­den. Laut an­de­rer Über­lie­fe­rung er­litt er in Je­ru­sa­lem den Mär­ty­rer­tod, als er ge­stei­nigt oder ent­haup­tet wur­de.

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Clemens von Ale­xand­ria schrieb in den «Schrif­ten des Cle­mens von Ale­xand­ria, Buch Ⅵ, Ka­pi­tel ⅩⅢ» über ihn:

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“Nicht dass sie als Apos­tel aus­er­wählt wur­den auf­grund her­vor­ra­gen­der Eigen­schaf­ten ih­rer Na­tur, denn auch Ju­das war zu­sam­men mit ih­nen aus­er­wählt. Aber sie wa­ren da­zu fä­hig Apos­tel zu wer­den, weil sie durch Ihn aus­er­wählt wur­den, der so­gar die letz­ten Fra­gen vor­her­sieht. Mat­thi­as, dem­ent­spre­chend, Top der nicht zu­sam­men mit ih­nen aus­er­wählt war, zeig­te sich wür­dig, ein Apos­tel zu wer­den, ist Er­satz für Ju­das.”

Reliquie Sta­tue über dem Sar­ko­phag des Apos­tels Mat­thi­as in Trier
Foto: Ber­thold Wer­ner

Reliquie Sta­tue über dem Sar­ko­phag des Apos­tels Mat­thi­as in Trier
Foto: Ber­thold Wer­ner

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Die Gebeine des Apos­tel Mat­thi­as sol­len im Auf­trag der Kai­se­rin He­le­na, Mut­ter des rö­mi­schen Kai­sers Kon­stan­tin Ⅰ., vom Trie­rer Bi­schof Ag­ri­ti­us nach Trier über­führt wor­den sein. Seit 1127 wer­den die Re­li­qui­en in der Be­ne­dik­ti­ner­ab­tei St.​Mat­thi­as in Trier von Pil­gern ver­ehrt. Vor al­lem im Mit­tel­al­ter war der Mat­thi­as-Kult sehr le­ben­dig. Von der Zahl der Wall­fah­rer zeugt ein Bru­der­schafts­buch mit 4'670 Ein­tra­gun­gen von der Mit­te des 12. Jahr­hun­derts bis zum Be­ginn des 13. Jahr­hun­derts. Be­son­ders aus dem Rhein­land zie­hen in der Wall­fahrts­zeit Pil­ger nach Trier. Vie­le ma­chen sich zu Fuß auf den Weg. Die­se Wall­fahr­ten wer­den von St.​Mat­thi­as­bru­der­schaf­ten durch­ge­führt.

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Ikonographie

Das Attribut des Apos­tels in der tra­di­tio­nel­len Iko­no­gra­fie ist das Buch (für sein Apos­tel­amt) oder das Beil oder die Hel­le­bar­de (für sein Mar­ty­ri­um). In der Schar der Apos­tel ist er nur bei Sze­nen der bib­li­schen Ge­schich­te nach der Him­mel­fahrt Chris­ti zu se­hen, na­ment­lich bei Pfing­sten und dem Ma­ri­en­tod. In Apos­tel­grup­pen wird er meist durch Pau­lus er­setzt, der als zwölf­ter Apos­tel gilt. Sel­te­ner wer­den so­wohl Pau­lus als auch Mat­thi­as dar­ge­stellt, so dass sich die Zahl der Apos­tel auf drei­zehn er­höht.

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Siehe auch:
Apostel Matthias auf Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_(Apostel) Wikipedia
(inkl. Deu­tung der Tat des Ju­das in den vier Evan­ge­li­en: Der Streit geht da­rum, ob Ju­das Je­sum ver­ra­ten ha­be, oder ob er ihn ein­fach den Si­ka­ri­ern über­ge­ben ha­be).


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Erich Brauchli
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