nach Mariastein [SO]
|
|
IMG_6193 / Kloster Mariastein SO |
Kloster Mariastein SO / IMG_6193
Metzerlen — Mariastein SO
Wie jedes Jahr gab es auch 2013 einen Senioren-Ausflug für die Senioren von Niederweningen. Das ist ein Ausflug mit zwei Reise-Cars, organisiert vom Frauenverein Niederweningen und unterstützt von der «Margarita Bucher Stiftung». Teilnehmer sind Einwohner ab Alter 65 und ihre Partner, die sich für eine Teilnahme anmelden. Ziel war diesmal das Kloster Mariastein in der Solothurner Exklave im Jura, an der französischen Grenze. Das ist nach Einsiedeln der zweitwichtigste Wallfahrtsort der Schweiz.
Die Fahrt ging über Zurzach, Koblenz, Laufenburg, Eiken nach Rheinfelden, wo es im Hotel «Schiff» einen Kaffee-Halt gab. Danach ging es weiter via Muttenz, Bättwil nach Mariastein. Dort gab es im Hotel «Post» — gleich vor dem Kloster — ein Mittagessen in einem Saal, der verdächtig an ein Kloster-Refektorium erinnert.
Anschliessend waren 3 Stunden zur Verfügung für individuelle Besichtigungen. Danach ging es via Metzerlen, Challpass, Röschenz, Laufen, Büsserach, vorbei an Schloss Thierstein, Beinwil SO, Passwang, Mümliswil, Balsthal, Oensingen und dann A1 zurück nach Hause.
Die Wallfahrt zu «Maria im Stein» nahm ihren Anfang im 14. Jahrhundert, als sich bei einer Felsengrotte ein erstes Fallwunder ereignete. Heute befindet sich an dieser Stelle die Gnadenkapelle mit der Muttergottes. Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland besuchen den Ort. Insbesondere kommen Menschen aus verschiedenen ethnischen Gruppen, die in der Schweiz leben, nach «Maria im Stein» (Albaner, Italiener, Philippinos, Portugiesen, Slowaken, Spanier und Tamilen). Sogar hinduistische Tamilen reisen zum Gnadenort. Die grosse Anziehungskraft über ethnische und religiöse Grenzen hinweg sowie die damit entfaltete integrative Wirkung des Wallfahrtsorts entstand ohne spezielle institutionalisierte Förderung.
Mit einem Unterbruch während der Revolutionszeit besorgen seit 1636 die Benediktiner des Klosters Beinwil (Solothurn) die Wallfahrtsseelsorge. Sie verlegten ihr Kloster 1648 nach Mariastein. Dieses wurde 1874 während des Kulturkampfs aufgehoben. Die Wallfahrt blieb jedoch bestehen und wurde weiter von den Benediktinern betreut. Abt und Gemeinschaft gingen ins Exil nach Frankreich und später nach Österreich, wo sie 1941 ausgewiesen wurden. Sie durften asylrechtlich ins alte Kloster zurückkehren, welches 1970/71 staatsrechtlich wieder hergestellt wurde.
Die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene «Internationale Friedenswallfahrt» findet hingegen aufgrund der in die Ferne gerückten Ereignisse heute nicht mehr statt.
Obwohl die Bundesverfassung bis ins Jahr 1973 verbot, neue Klöster zu gründen und aufgehobene wieder herzustellen, konnte ein juristisch gangbarer Weg gefunden werden, das Kloster Mariastein staatsrechtlich wiederherzustellen. 1971 wurden die Benediktiner von Mariastein wieder in ihre alten Rechte eingesetzt. Sie renovierten die Klosteranlage und die Kirche.
Mehr Infos dazu: ➜ Bundesamt
für Kultur Wallfahrt nach Mariastein [PDF].
Oder: ➜ Lebendige Traditionen [HTML].
Mehr Infos dazu: ➜ www.lebendige-traditionen.ch/traditionen/00163/
[HTML]
Oder selektiere ➜ Lebendige Traditionen ➜ Wallfahrt nach Mariastein [PDF].
Metzerlen-Mariastein ist eine politische Gemeinde im Bezirk Dorneck des Kantons Solothurn in der Schweiz. Der heutige Gemeindename wurde erst 2003 zur offiziellen Bezeichnung erklärt, vorher hiess die Gemeinde Metzerlen.
Metzerlen-Mariastein liegt auf 526 m ü.M., 14 km südwestlich der Stadt Basel (Luftlinie). Das Haufendorf Metzerlen erstreckt sich an einem leicht nach Norden geneigten Hang am Nordfuss der Blauenkette, über dem Hochplateau von Metzerlen, in der solothurnischen Exklave des hinteren Leimentals, nahe der Grenze zu Frankreich.
Die Fläche des 8.6 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des nördlichen Juras. Die nördliche Grenze verläuft auf dem waldbedeckten Kamm des Usserholzes (581 m ü.M.), einer der Blauenkette vorgelagerten Jurafalte. Von hier erstreckt sich der Gemeindeboden südwärts über die teilweise mehr als 1 km breite Längsmulde von Metzerlen-Mariastein. Sie bildet eine Synklinale, welche seit dem Tertiär mit Erosionsmaterial aufgefüllt und mit Löss bedeckt wurde. Die östliche Gemeindegrenze liegt dabei auf der Felskante vor dem Steilabfall zu der Schlucht eines Quellbachs des Binnbachs.
Südlich an das Plateau von Metzerlen schliesst die Antiklinale der Blauenkette an. Deren Nordhang ist im Bereich von Metzerlen untergliedert in die harte Kalkgesteinsschicht des Chöpfli (701 m ü.M.) und des Gobenrain und die weicheren, stärker erodierten Ton- und Mergellagen des Bättetals. Auf dem Kamm der Blauenkette verläuft die südliche Gemeindegrenze; mit 875 m ü.M. wird auf der Challplatten der höchste Punkt von Metzerlen-Mariastein erreicht. Die westliche Abgrenzung bildet das am Strassenpass der Challhöchi beginnende Tal eines Quellbachs der Birsig. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 7% auf Siedlungen, 46% auf Wald und Gehölze und 47% auf Landwirtschaft.
Metzerlen-Mariastein besteht aus den Ortsteilen Metzerlen (526 m ü.M.) und Mariastein (512 m ü.M.), auf dem Plateau westlich der im Einzugsbereich des Binnbachs gelegenen Schlucht, und einigen Einzelhöfen. Nachbargemeinden von Metzerlen-Mariastein sind Hofstetten-Flüh und Rodersdorf im Kanton Solothurn, Blauen, Dittingen, Röschenz und Burg im Leimental im Kanton Basel-Landschaft sowie Biederthal und Leymen im angrenzenden Frankreich.
Mehr Infos zu ➜ Metzerlen-Mariasteinhttp://de.wikipedia.org/wiki/Metzerlen-Mariastein
(Wikipedia).
Mehr Infos dazu ➜ de.wikipedia.org/wiki/Metzerlen-Mariastein (Wikipedia).
Mehr Infos zu ➜ Kloster Mariasteinhttp://www.kloster-mariastein.ch/
(Kloster-Seite).
Mehr Infos dazu ➜ de.wikipedia.org/wiki/Metzerlen-Mariastein (Wikipedia).
Eine Legende berichtet, dass ein kleiner Hirtenjunge mit seiner Mutter auf dem Feld hoch auf dem Felsplateau, auf dem heute die Anlage steht, das Vieh hütete. Während die Mutter in der Mittagshitze in einer Höhle Schlaf suchte, wagte sich das Kind beim Spielen zu nah an die Klippe und fiel die steile Felswand hinunter. Als die Mutter erwachte, ihr Kind nicht mehr fand und ins Tal eilte, traf sie ihren Sohn dort unversehrt an. Er berichtete, er sei von einer Frau aufgefangen worden. Der Vater des Kindes war sich sicher, dass es sich bei jener mysteriösen Frau, die ihm sein Sohn beschrieb, nur um die Erscheinung der Gottesmutter Maria handeln könne. Zum Dank für die Rettung liess er ihr zu Ehren eine Kapelle über der Höhle errichten, in der die Mutter geschlafen hatte; diese Stätte zog seither viele Pilger an.
Die Legende ist 1442 erstmals bezeugt, mutmasslich aber etwa 100 Jahre älter. Die erste Wallfahrtskapelle fiel 1466 einem Brand zum Opfer, wurde aber 1470 wiedererrichtet. Diese zweite Wallfahrtskapelle wurde 1530 im Zuge der Reformation verwüstet und geplündert. Der Schwabe Jakob Augsburger stellte die Wallfahrtsstätte wieder her. Ein zweites Felsenwunder von 1541 — der Junker Hans Thüring Reich von Reichenstein (Schweizer Adel, Stammsitz Burg Reichenstein (Arlesheim)) überlebte einen Absturz — revitalisierte die in der Reformation zum Erliegen gekommene Wallfahrt. Die Reichensteiner betrachteten daraufhin die Wallfahrtskapelle als ihr Familienheiligtum (sogenannte Reichensteiner Kapelle).
Nach wechselnden Betreuern übernahmen 1636 Patres des Benediktinerklosters Beinwil (SO) die Wallfahrtsseelsorge. Dieses Kloster Beinwil SO, das seinerseits eine Gründung um 1100 war, sich jedoch seit dem Spätmittelalter im Niedergang befand, war von den Solothurner Administratoren erst 1633 wiederbesetzt worden. Der neue Abt Fintan Kiefer (1633–1675) verlegte das Kloster 1648 von seinem ursprünglichen Ort am Passwang an die Wallfahrtsstätte Mariastein, überbaute diese mit Kloster und Kirche und vereinigte insoweit die zuvor unabhängigen Geschichtsstränge des Benediktinerklosters und der Gnadenkapelle im Felsen.
Das neue Kloster wurde dann zweimal säkularisiert, 1792 im Zuge der Französischen Revolution und 1874, bedingt durch den Kulturkampf in der Schweiz. Die Benediktiner zogen nach der Säkularisation von 1874 zuerst nach Delle in Frankreich, danach für kurze Zeit nach Dürrnberg bei Hallein und schliesslich nach Bregenz. Nachdem das Kloster in Bregenz von der Gestapo geschlossen worden war, kehrten die Mönche nach Mariastein zurück, wo sie 1941 Asylrecht erhielten. 1971 wurde die Abtei auch offiziell wieder eingerichtet.
Das Gnadenbild der Mutter vom Trost befindet sich in einer Höhlenkapelle unterhalb der heutigen Benediktiner-Klosterkirche, zu der man über 59 Stufen hinabsteigt. Unzählige Votivtafeln verkünden auf dem Weg zur Grotte, dass die Madonna für manche noch immer Wunder wirkt.
Maria steht im prächtigen Gewande buchstäblich “im Stein” — d.h. frei in der Felswand — und trägt das Kind auf dem rechten Arm. Sechs Putten, die Kerzenleuchter halten, umgeben das Gnadenbild, das in seiner jetzigen Form aus dem 17. Jahrhundert stammt. Über das Aussehen des zerstörten gotischen Vorläufers ist nichts bekannt.
Links neben dem Gnadenbild befindet sich ein Sakramentsaltar von 1645 aus der Werkstatt des Solothurner Bildhauers Heinrich Scharpf. Dargestellt ist Maria mit Kind und Heiligen in einem barocken Marmoraufbau mit gedrechselten Säulen.
Im Gedenken an das zweite Felsenwunder des Reichensteiner Junkers gibt es in der Nordostecke der Klosteranlage heute auch wieder eine Reichensteiner Kapelle, auch Siebenschmerzenkapelle genannt. Sie enthält ein spätgotisches Sakramentshäuschen (1520) und eine Marienstatue aus Lindenholz (geschätzt 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts) in einem Alabasteraltar von 1824.
Fintan Kieffer, Abt von 1633 bis 1675, liess die Kirche von 1648 bis 1655 von Urs Andermatt aus Solothurn erbauen. Der Bau wurde seither mehrmals umgestaltet; in den Jahren 1830 bis 1834 erhielt er durch den Vorarlberger Jakob Begle die ihn heute charakterisierende klassizistische Fassade aus Jurakalkstein mit Sandsteinornamenten. 1999/2000 wurde die Fassade wiederhergestellt und alte Übermalungen entfernt.
Die Innenarchitektur der dreischiffigen Basilika wies zunächst einen spätgotischen Stil auf, was an den Netzgewölben im Chor noch zu erkennen ist, erfuhr jedoch zwischen 1900 und 1934 zwei neobarocke Veränderungen. Die Deckenfresken zeigen das Fallwunder und Marienszenen, die Wandbilder Szenen aus dem Leben des Heiligen Benedikt. Zwischen 1931 und 1933 malte Lothar Albert aus Basel die Deckengemälde und den Bilderzyklus im Hochschiff.
Zu den hochbarocken Ausstattungsstücken zählen die Holzkanzel mit Apostelfiguren (1733), das schmiedeeiserne Chorgitter (1695) und der von Ludwig ⅩⅣ. geschenkte, dem Hl. Benedikt gewidmete Hochaltar (1680), ein reich ornamentierter Aufbau mit gedrechselten Säulen, marmornen Heiligenfiguren und je nach Saison auswechselbaren Altarbildern.
Papst Pius Ⅺ. hat die Kirche am 5. Juli 1926 zur Basilica minor erhoben. Am 15. August 1926 wurde durch Luigi Maglione, Apostolischer Nuntius in der Schweiz, im Auftrag des Papstes das Gnadenbild gekrönt.
Die Äbte Mauritius Fürst und Lukas Schenker liessen die Kirche zwischen 1973 und 2000 umfassend restaurieren. Die Klosteranlage steht unter Denkmalschutz
Vom Kirchenschatz ist viel verloren gegangen. Wertvollstes und ältestes Stück ist der so genannte Essostab, der noch aus dem Vorgänger-Kloster Beinwil stammt, dort aber wohl nicht entstanden ist, da er stilistisch der Stauferzeit unter Friedrich Ⅱ. in Süditalien/Sizilien zugerechnet wird. Es handelt sich um eine Elfenbein-Krümme mit einer Hirschkuh und einem Vogel und silberner Fassung, die später (16. Jahrhundert) entstanden ist.
Ein Kelch (Wilhelm Krauer, 17. Jh.) mit Emailüberfang und Edelsteinen ist ein herausragendes Beispiel barocker Sakralkunst in Mariastein.
Die quadratische Anlage musste sich architektonisch an die natürlichen Grenzen anpassen, die der Fels setzte. Dies verleiht dem Kloster, vom Tal aus gesehen, den Charakter einer Festung.
Der Konventstock befindet sich im Osten (Felsseite), die Kirche im Norden mit einem Anbau (Glutzbau) mit der Reichensteiner Kapelle, im Süden ist der Kreuzgang in den Bibliotheksbau integriert, und im Westen erstreckt sich an Stelle eines früheren Kreuzganges ein durchbrochener Trakt (Klosterpforte).
Die Zufahrt zur Anlage von Westen her folgt dem historischen Pilgerweg. Der Kirchenvorplatz wurde 1997 neugestaltet, und die Anlage wird heute gerne von Touristen besucht. Zum Ensemble gehören ein Hotel, ein Hofgut in Fachwerk (bis Mitte des 19. Jh. Reichensteinischer Besitz) mit Verkaufsstelle für Obst und Gemüse aus biologischem Anbau sowie ein Devotionalienladen.
Mehr Infos zu ➜ Kloster_Mariastein (Wikipedia).
Sowie: ➜ Historisches Lexikon.
Mehr Infos dazu ➜; de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Mariastein (Wikipedia).
Sowie: ➜ www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D11487.php
(Historisches Lexikon).
Pilgern ist wieder populär. Bereits 1987 hatte der Europarat dazu aufgerufen, die Wege der Jakobspilger in ganz Europa neu zu entdecken. Zu einer Massenbewegung wurde das Pilgern auf dem Jakobsweg spätestens durch den Bestseller "Ich bin dann mal weg" aus dem Jahr 2006, in dem der Fernseh-Entertainer Hape Kerkeling von seiner Pilgerreise im Jahr 2001 erzählt. Wurden 1987 in Santiago rund 5'000 Pilger registriert, weist die Statistik des Domkapitels der Kathedrale für das "heilige" Jahr 2010 mehr als 270'000 aus. 1'200 davon und damit zwanzig mal mehr als vor zehn Jahren kamen aus der Schweiz. Längst nicht mehr nur religiös motivierte Pilger machen sich auf den Weg, sondern Menschen auf der Suche nach Sinn, nach Werten, nach Gemeinschaft, nach Entscheidungen und nach einem Gleichgewicht im Leben.
Der klassische Schweizer Jakobsweg führt auf 400 Kilometern vom Bodensee über Wattwil, Einsiedeln, Brünigpass oder Luzern nach Fribourg, Lausanne und Genf. Der neue Anschlussweg schafft vor allem für Pilgerreisende aus Nordosteuropa und Deutschland, die beispielsweise auf dem 2010 eingeweihten und ausgeschilderten Himmelreich-Jakobusweg von Hüfingen nach Weil am Rhein kommen, von Basel aus eine attraktive Verbindung zu dieser Via Jacobi. Sie führt vom Rheinknie über den Jura — via Mariastein — und das Drei-Seen-Land. Die Route, die auf 187 Kilometer mit einer Marschzeit von im Schnitt 54 Stunden oder zehn Tagen durch acht Kantone und mehr als 50 deutsch- und französischsprachige Gemeinden führt, schließt eine Lücke im europäischen Jakobsweg-Netz. "Die Route bietet dank starker Landschaften und manchem Zeugnis christlicher Kultur viele spirituelle Impulse", sagt Dominik Wunderlin, Vizedirektor des Basler Museums der Kulturen und Mitglied einer Projektgruppe, die in den vergangenen zwei Jahren die Linienführung des Anschlussweges und eine Broschüre als Wegleitung erarbeitet hat.
Karte: der Zubringer von Basel
Validierung Web-Standart "HTML_5" erfolgreich.
Seite letztmals nachgeführt am 22. Setp. 2021