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Der erste von Zwei Wandertipps von Natascha Knecht und Thomas Senf im Val Bavona.
Wer auf dem Sentiero della Transumanza durch das Val Bavona wandert, hat danach etwas zu berichten. Es ist ein hochinteressanter Lehrpfad, der ein vergessenes Stück Schweizer Geschichte erzählt, Wie die Menschen im kargen Bergtal die widrigen Kräfte der Natur zu ihren Verbündeten machten, um zu überleben. Der Weg führt durch eine grandiose Bergkulisse: eine Felstrümmerlandschaft, so aussergewöhnlich, dass man sich kaum sattsehen kann. Kommt hinzu, dass diese Fussreise wenig Anstrengung verlangt, obschon das Tal als «das steilste des Alpenbogens» gilt. Der Sentiero führt über den Talboden. Links und rechts jagen die Felswände senkrecht in die Höhe,
Transhumanz bedeutet Stufenweidewirtschaft. Wie Nomaden gingen die Bewohner des Val Bavona auf Wanderschaft. Im Frühling zogen sie los und brachten ihre Tiere je nach Saison in die fruchtbarsten Höhenstufen. Ihre bescheidenen Unterkünfte, Ställe und Speicher bezogen sie in den Höhlräumen unter Felsplatten und Steinblöcken, die das Tal bis in die hintersten Winkel übersäen.
Das Val Bavona ist ein Seitental des Maggiatals. Von Locarno 30 Kilometer bis Bignasco.
Von Bignasco nach Foroglio — oder umgekehrt. Rückweg mit dem Bus.
6 Kilometer. Wir brauchten dafür einen halben Tag. Entlang des Sentiero della Transumanza gibt es sehr viel Spannendes zu entdecken.
Höhenmeter: 250.
«Nicht Anfang und nicht Ende» von Plinio Martini. Der Klassiker der Tessiner Literatur bringt dem Leser das einstige Leben im Val Bavona sehr nahe.
Bignasco, Cavergno und Foroglio.
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