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Val Bavona im Tessin

Was­ser­fäl­le, Ka­sta­ni­en, Fel­sen: Das en­ge Val Ba­vo­na und sein ‛Sen­tie­ro del­la Trans­uman­za’ er­wei­tern den Ho­ri­zont. Ein wil­der Ge­heim­tipp für Wan­de­rer.

Bericht aus ‛LandLiebe’ — «Val Bavona»

Val Bavona im Tessin

In der Zeit­schift «Land­Lie­be» ist ein Bei­trag zum The­ma WAN­DERN er­schie­nen. Die Jour­na­li­stin Na­ta­scha Knecht und der Fo­to­graf Tho­mas Senf ha­ben da­für das Val Ba­vo­na be­sucht und be­schrie­ben.

Hier und auf den rest­li­chen Sei­ten wird die­ser Bei­trag ab­ge­bil­det.

E.B.

Im Tal der Steine

Armut und Hunger

Ge­spannt schnü­ren wir un­se­re ro­bu­sten Schu­he und mar­schie­ren los — wie­der tal­aus­warts Rich­tung Bi­gna­sco. Schon nach we­ni­gen Mi­nu­ten wird klar: Wan­dern im Val Ba­vo­na ist an­ders als in an­de­ren Berg­tä­lern der Schweiz. Es ist eine Fuss­rei­se in die Ver­gan­gen­heit, in eine Zeit, die nie­mand als «gu­te» al­te Zeit be­zeich­nen wür­de. Der Wan­der­weg heisst ‛Sen­tie­ro del­la Trans­uman­za’ und er­zählt, wie arm die Men­schen hier einst wa­ren. Je­der ein­zel­ne Gras­halm und je­de Ka­sta­nie war im Kampf ge­gen den nack­ten Hun­ger von un­er­mess­li­chem Wert. Den Spröss­lin­gen kin­der­rei­cher Fa­mi­li­en ging es so elend, «dass kei­nes von ih­nen auf den Bei­nen ste­hen konn­te, be­vor es vier Jah­re alt war, und die we­ni­gen, die über­haupt da­von­ka­men, blie­ben ihr Le­ben lang krumm und schief», be­schreibt Pli­nio Mar­ti­ni in sei­nem auto­bio­gra­fi­schen Ro­man «Nicht An­fang und nicht En­de», einem der viel ge­le­se­nen Klas­si­ker der Tes­si­ner Li­te­ra­tur.

Text: Na­ta­scha Knecht, Fotos: Thomas Senf.


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