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Schieferabbau und -verarbeitung, Elm.
Ein Ereignis auf dem Glarner Industrieweg.

Elm

Elm — Glarner Industrieweg

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Schieferabbau und -verarbeitung, Elm.
Ein Ereignis auf dem Glarner Industrie­weg.

Mit Griffel und Tafel — weiss auf schwarz

Am Tschin­gel­berg, dem El­mer Plat­ten­berg, be­gan­nen 1868 pri­va­te Ge­sell­schaf­ten mit dem Schie­fer­ab­bau. An­lass für die stei­gen­de Nach­fra­ge war die neu ein­ge­führ­te all­ge­mei­ne Schul­pflicht. Der El­mer Schie­fer eig­ne­te sich näm­lich vor­züg­lich für die Her­stel­lung von Schreib­ta­feln und Grif­feln. Das Ges­chäft flo­rier­te, und 1878 über­nahm die Ge­mein­de den Schie­fer­ab­bau auf eige­ne Rech­nung. Im Tag­bau ar­bei­te­ten 100 bis 130 Per­so­nen. Aber we­gen man­geln­der geo­lo­gi­scher Kennt­nis­se und Sorg­lo­sig­keit im Ab­bau kam es 1881 zum ver­hee­ren­den Berg­sturz.

Erst ab 1890 be­gann man im Stol­len­bau wie­der Schie­fer zu ge­win­nen.

1898 grün­de­ten die Ge­brü­der Schen­ker eine Schie­fer­ta­fel­werk­stät­te. Sie blieb als ein­zi­ge bis 1983 in Be­trieb, nach­dem der Schie­fer­ab­bau in Elm be­reits wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs auf­ge­ge­ben wur­de. Die «Stif­tung pro Elm» er­warb die Werk­stät­te in noch funk­ti­ons­tüch­ti­gem Zu­stand, um die­sen letz­ten Zeu­gen einer wich­ti­gen Epo­che als klei­nes Mu­se­um zu er­hal­ten.

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Die Bergsturz-Katastrophe

Die Schie­fer­schich­ten am El­mer Plat­ten­berg lie­gen et­wa recht­wink­lig zur Berg­flan­ke. Durch die Tag­bau­ge­win­nung wur­de der Berg im­mer mehr un­ter­höhlt, und es ent­stand ein Hohl­raum von 180m Brei­te und 60m Tie­fe. Der dar­über­hän­gen­de Plat­ten­berg­kopf rutsch­te im Lau­fe der Jah­re lang­sam ab­wärts. Ris­se und klei­ne­re Fels­stür­ze wie­sen zwar auf eine Ge­fahr hin, aber nie­mand dach­te ernst­haft an ein kurz be­vor­ste­hen­des Un­glück. Am 11. Sep­tem­ber 1881 um 17:15 Uhr ge­schah es: Ein Berg­sturz ver­schüt­te­te den Tschin­gel­bach, die Ma­ga­zi­ne und eine Wirt­schaft. Aus dem Dorf ström­ten Hel­fer her­bei. Nur 17 Mi­nu­ten spä­ter er­folg­te ein zwei­ter und nach wei­te­ren vier Mi­nu­ten der drit­te Sturz. Die Men­schen flo­hen ge­gen die An­hö­hen des Dü­ni­bergs, wur­den aber un­ter­wegs von den Stein­mas­sen be­gra­ben. Die un­ge­heu­re Fels­la­wi­ne tö­te­te 114 Men­schen, zer­stör­te 83 Ge­bäu­de so­wie viel Wald und ver­schüt­te­te 90 Hekt­aren Wies­land.

Weitere Details: siehe fol­gen­de Sei­ten.

Mehr Details zum Bergsturz: Beschreibungwww.brauchli.tv/Niederweningen/SeniorenReisen/2016/bergsturz.pdf [PDF, 157kB]


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