Foto IMG_8133
IMG_8133
Kapelle Hl. Kreuz — Grafenort

Nidwalden

Grafenort — Kapelle Hl. Kreuz

Die im Jahr 1689 durch das Klos­ter En­qel­berg er­rich­te­te ba­roc­ke Ka­pel­le ist der Er­satz für einen um 1550 ent­stan­den Vor­gän­ger­bau. In den Neu­bau wur­de die Re­li­quie vom Hei­li­qen Kreuz über­tra­gen, wel­che be­reits 1519 von einer Je­ru­sa­lem-Fahrt mit­ge­bracht wor­den war. Die Wahl des Zent­ral­baus ver­weist da­her auf die zy­lind­risch er­rich­te­te früh­christ­li­che Kir­che über dem Grab Je­su in Je­ru­sa­lem. Als Ar­chi­tekt wird der Ein­sied­ler Mönch Kas­par Moos­brug­ger ver­mu­tet.

Dem ok­to­go­na­len Zent­ral­bau mit ge­schweif­tem Kup­fer­dach und La­ter­ne ist west­sei­tiq eine gross­zü­gi­ge, of­fe­ne Vor­hal­le mit tos­ka­ni­schen Säu­len vor­ge­la­gert. Ge­gen Os­ten schlies­sen der Chor mit First­türm­chen und die Sak­ris­tei am Chor­haupt an.

Top

Bei der In­nen­re­no­va­ti­on 1880 wur­de der Ka­pel­len­raum voll­stän­dig aus­ge­malt. 1954 ent­fern­te man die­se his­to­ris­ti­schen Ele­men­te wie­der. Heu­te ist es ein weiss ge­tünch­ter, kahl wir­ken­der In­nen­raum, des­sen blei­ver­glas­te Rund­bo­gen­fens­ter durch far­bi­ge Schei­ben­ein­sät­ze be­lebt wer­den. Der früh­ba­roc­ke Al­tar mit gu­ten Plas­ti­ken und Ge­mäl­den stammt aus der Bau­zeit.

Etwas Geschichte

An der al­ten En­gel­ber­ger­stras­se er­bau­te der Je­ru­sa­lem­fah­rer Pa­ter Hein­rich Stutz 1547 eine Ka­pel­le zum Hei­li­gen Kreuz. 1689 wur­de sie von Abt Ig­naz Bur­not wei­ter tal­aus­wärts neu ge­baut. Der Ein­sied­ler Klos­ter­ar­chi­tekt Cas­par Moos­brug­ger wird als Pla­ner ver­mu­tet. Ein be­son­de­rer Wert des ok­to­go­na­len Baus liegt in sei­ner plas­ti­schen Aus­stat­tung. Es ist das ein­zi­ge noch ganz exi­stie­ren­de Werk des Chris­toph Stä­de­lin von Arth. 1690 wur­de das sog. Her­ren­haus er­rich­tet als klös­ter­li­che Sust und Tal­re­si­denz des Ab­tes. Noch heu­te dient es den Mön­chen als Fe­ri­en­haus und seit 1995 be­hei­ma­tet es die Stif­tung Le­bens­raum Ge­bir­ge. Zu­sam­men mit dem 1778 er­bau­ten Klos­ter­gast­hof be­stim­men die Ka­pel­le und das Her­ren­haus das Orts­bild.

Mehr Info:
siehe  ⇒ Hirtorisches Lexikon (Grafenort)  ⇒ www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D15065.php Grafenort (Historisches Lexikon).


Top

Sende ein E-mail an Erich Brauchli für Kommentare jeder Art, für hochauflösende elektronische Kopie oder Papier-Abzüge.