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Kapelle Hl. Kreuz — Grafenort |
Die im Jahr 1689 durch das Kloster Enqelberg errichtete barocke Kapelle ist der Ersatz für einen um 1550 entstanden Vorgängerbau. In den Neubau wurde die Reliquie vom Heiliqen Kreuz übertragen, welche bereits 1519 von einer Jerusalem-Fahrt mitgebracht worden war. Die Wahl des Zentralbaus verweist daher auf die zylindrisch errichtete frühchristliche Kirche über dem Grab Jesu in Jerusalem. Als Architekt wird der Einsiedler Mönch Kaspar Moosbrugger vermutet.
Dem oktogonalen Zentralbau mit geschweiftem Kupferdach und Laterne ist westseitiq eine grosszügige, offene Vorhalle mit toskanischen Säulen vorgelagert. Gegen Osten schliessen der Chor mit Firsttürmchen und die Sakristei am Chorhaupt an.
Bei der Innenrenovation 1880 wurde der Kapellenraum vollständig ausgemalt. 1954 entfernte man diese historistischen Elemente wieder. Heute ist es ein weiss getünchter, kahl wirkender Innenraum, dessen bleiverglaste Rundbogenfenster durch farbige Scheibeneinsätze belebt werden. Der frühbarocke Altar mit guten Plastiken und Gemälden stammt aus der Bauzeit.
An der alten Engelbergerstrasse erbaute der Jerusalemfahrer Pater Heinrich Stutz 1547 eine Kapelle zum Heiligen Kreuz. 1689 wurde sie von Abt Ignaz Burnot weiter talauswärts neu gebaut. Der Einsiedler Klosterarchitekt Caspar Moosbrugger wird als Planer vermutet. Ein besonderer Wert des oktogonalen Baus liegt in seiner plastischen Ausstattung. Es ist das einzige noch ganz existierende Werk des Christoph Städelin von Arth. 1690 wurde das sog. Herrenhaus errichtet als klösterliche Sust und Talresidenz des Abtes. Noch heute dient es den Mönchen als Ferienhaus und seit 1995 beheimatet es die Stiftung Lebensraum Gebirge. Zusammen mit dem 1778 erbauten Klostergasthof bestimmen die Kapelle und das Herrenhaus das Ortsbild.
Mehr Info:
siehe
⇒ Hirtorisches Lexikon (Grafenort)
⇒ www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D15065.php
Grafenort (Historisches Lexikon).
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