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Info-Tafel an der Strasse

Freiamt

Schloss Horben — Info Tafel

Text im weissen Feld:

Schloss Horben

Erholungsheim des Klosters Muri

Äbte waren die Bauherren

Die Acta Mu­ren­sia (um 1160) nennt auf dem Hor­ben 16 Ju­char­ten Klos­ter­gut. Der Kauf des Senn­ho­fes fällt ins En­de des 12. Jahr­hun­derts. Un­ter Abt Pla­zi­dus Zur­lau­ben bau­ten in den Jah­ren 1700 und 1701 der Mau­rer Hans Rey (oder Frey) und der Zim­mer­mann Hans Mä­der für die Kon­ven­tua­len ein Er­ho­lungs­heim mit der Grund­flä­che “52x32 Schuh” um die Sum­me von “1183 fl. 34 sch”. Es soll be­reits eine Ka­pel­le da­zu­ge­hört ha­ben.

Fürst­abt Ge­rold Ⅰ. Haimb liess durch Mau­rer Hans Rey und des­sen Söh­ne die heu­ti­ge Ka­pel­le bau­en und weih­te sie am 17. Sep­tem­ber 1730 zu Eh­ren der Hei­li­gen Wen­de­lin und Ubal­dus. 1739 liess er im Hin­blick auf die Herbst­re­krea­ti­on das Haus re­pa­rie­ren und durch Ta­pen­ten­ma­le­rei­en von (Anton) Dent­zel schmüc­ken. 1743 ka­men ein Was­ser­bec­ken und ein Spring­brun­nen von Geörg Schmid, ge­nannt Mö­de­lin, von Sar­mens­torf da­zu.

Tapetenmalerei von Caspar Wolf

Der Hof­schrei­ner Mat­thäus Baisch wur­de 1745 be­auf­tragt, für die Klos­ter­kir­che Mu­ri einen Al­tar, für das Fürs­ten­zim­mer im Her­ren­haus auf dem Hor­ben einen Tisch, auf dem auch Mes­se ge­le­sen wer­den konn­te, vier Licht­stöc­ke so­wie zwei oder mehr Rah­men zu lie­fern. Sei­ne end­gül­ti­ge Ge­stalt er­hielt das Schloss durch Fürst­abt Bo­na­ven­tu­ra Ⅱ. Bu­cher (1757-1776). Da­mals ent­stan­den die Ta­pe­ten­ma­le­rei­en des be­kann­ten Mu­ria­ner Alpen­ma­lers Cas­par Wolf.

Heute Privatbesitz

Nach der Klos­ter­auf­he­bung ging der Hor­ben in Pri­vat­be­sitz über und das Schloss ver­kam als Wirts­haus. 1913 er­warb es die Fa­mi­lie Bor­sin­ger. Sie liess den win­ter­gar­ten­ar­ti­gen An­bau ab­reis­sen und das Schloss re­stau­rie­ren. Die Ka­pel­le St.‌Wen­de­lin blieb Eigen­tum der Rö­misch-ka­tho­li­schen Kirch­ge­mein­de Bein­wil.

Im schwarzen Feld

Nach der Klos­ter­auf­he­bung 1841 wur­de das Schloss als Wohn- und Wirts­haus ver­wen­det, so z.B. als Luft- und Mol­ken­kur­an­stalt «zum Lin­den­hof» mit Bä­dern für «vor­nehm­lich er­ho­lungs­be­dürf­ti­ge, schwäch­li­che, blut­ar­me und hek­ti­sche Per­so­nen».

Der im Ju­gend­stil an­ge­bau­te «Win­ter­gar­ten» wur­de spä­ter de­mon­tiert und dient heu­te noch beim Re­stau­rant Hecht in Rot­ten­schwil als Pa­vi­li­on. [Anmerkung: Er wird ak­tu­ell als Blu­men­la­den ge­nutzt.]


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