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Kpl. Haltmeier nimmt als Instruktor des Verkehrslagers am Schluß des Lagers die theoretische Prüfung der Kandidaten ab. |
Aus
vom 19. April 1969
Die Ostschweiz
— Tageszeitung in St.Gallen: (Info aus Wikipedia)
Die Ostschweiz
war eine 1874 im aufflammenden Kulturkampf gegründete katholische Zeitung.
Über Jahrzehnte hatte die CVP-Postille eine treue Leserschaft und
mit den Chefredaktoren Carl Doka, Edgar Oehler und Marco Volken
auch markante Köpfe an der Spitze.
In Schieflage geriet die Zeitung mit dem Abflauen des Kulturkampfes
und der Pluralisierung der politischen Haltungen.
Der Ostschweiz gelang der Spagat zwischen Parteiblatt und Forumszeitung nicht.
Unmittelbare Ursache für das Aus im Dezember 1997 war der Ausstieg der Wiler Zeitung aus der OK-Inseratekombination. Dieses Kombi wurde dadurch so geschwächt, dass eine Weiterführung keinen Sinn mehr gemacht hätte. Die noch rund 20'000 Abonnenten gingen für rund 6 Millionen Franken an das St.Galler-Tagblatt über.
Die Verkehrspfadi sind im Kanton St. Gallen schon zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution geworden. Jeweils im Frühling findet in St. Gallen ein Verkehrslager statt, in welchem fünfzehnjährige Pfadfinder zu Verkehrspfadi ausgebildet werden. Erstmals wurde ein solches Lager 1963 durchgeführt. Es vermittelt ein vielseitiges Kursprogramm mit Theorie und praktischen Übungen über Verkehrssignal- und Verkehrsregelkenntnis, Verkehrsregelung, Spurensicherung bei Verkehrsunfällen, Unfallaufnahme und erste Hilfe.
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Praktische Übung macht den angehenden Verkehrspfader; hier wird unter Anleitung von Pm. Weber die Versregelung geübt. — (Fotos -er-) |
Das gegenwärtige Lager wird von Rfm R. Duckeck, dem Leiter des Verkehrsfähnli des Pfadfinder-Kantonalverbands St.Gallen/Appenzell, und seinem Stellvertreter Jfm R. Valaulta geleitet. Als Instruktoren stehen von der Stadtpolizei Kpl. Haltmeier und Pm. Weber zur Verfügung — übrigens schon zum fünften aufeinanderfolgenden Male, was das Verkehrsfähnli dazu bewogen hat, die beiden zu seinen Ehrenmitgliedern zu ernennen. Für die Instruktion in Erster Hilfe wurde Samariterinstruktor F. Gröner zugezogen. Am Kurs nehmen 34 Pfadfinder teil, die nach bestandener theoretischer und praktischer Schlußprüfung das Spezialabzeichen «Verkehrspolizist» des Schweizerischen Pfadfinderbundes, einen von der Lagerleitung und der Stadtpolizei ausgestellten Ausweis als Verkehrshelfer, sowie die Mitgliedschaft im kantonalen Verkehrsfähnli erhalten.
Wiederum treten der TCS und der ACS als Gönner des Verkehrslagers auf; ersterer leistet einen Beitrag von 100 Fr., letzterer einen solchen von 85 Fr. Das vermag allerdings die Lagerkosten bei weitem nicht zu decken, die pro Teilnehmer 70 Fr. betragen. Die Teilnehmer bezahlen selber ein Kursgeld von 30 Fr., ihre Abteilungen einen Zuschuß von 6 Fr. pro Teilnehmer. Für den Rest müssen die Verkebrspfadi leider immer am Schluß des Lagers noch betteln gehen. Sie finden zwar jeweils die nötigen Spender, aber man sollte meinen, eine so gute und im Dienst der Verkehrssicherheit und damit der Öffentlichkeit zur Verfügung stehende Sache dürfte von den interessierten Behörden (Polizeidirektion des Kantons St.Gallen) und Automobilverbänden so unterstützt werden, daß die Verkehrspfadi nicht alljährlich zu Bettlern werden müssen. Auch die ihnen fehlende Ausrüstung könnte sicher ohne großen Kostenaufwand vom interessierten Departement gestellt werden; die Kennzeichnung der Verkehrspfadi mit Policemützen, Gürteln und bei Regen mit Mänteln liegt im Interesse einer guten Verkehrsregelung und sollte eigentlich selbstverständlich sein, wenn man schon mit dem Einsatz von solchen Verkehrshelfern, denen pro Halbtag 5 Fr. bezahlt wird, den Einsatz von Polizisten einsparen kann. Die Verkehrspfadi sind optimistisch; sie glauben daran, daß ihnen die finanziellen Sorgen bald abgenommen werden. Um ihren Einsatz rationell zu gestalten, ist das Verkehrsfähnli übrigens neuerdings in elf Distrikte, die sich über den ganzen Kanton verteilen, aufgeteilt. Jeder Distrikt ist einem älteren Verkehrspfadi, der als Distriktleiter amtet, unterstellt worden.
-eh-
© «Die Ostschweiz»