Dies- und jenseits des Tals der Sihl ist alles voller rundlicher Hügel, sogenannte Drumlins. Soweit wir sie hier von der Strasse aus sehen können, sind sie praktisch alle unbewaldet. Aber auf dem höchsten Punkt steht jeweils eine Linde. Die Entstehung der Hügel ist bekannt: In dieser Gegend sind in der letzten Eiszeit der Linth-Gletscher und ein Teil des Reuss-Gletschers zusammengestossen, sodass beide die Richtung etwas ändern mussten. Erst in der Gegend des heutigen Zürich haben sie sich dann echt vereinigt. Die Hügel sind Aufschüttungen aus Moränenmaterial: schwer durchlässige Molasse, Nagelfluh, Sandstein und Mergel.
Aber was bedeuten wohl alle diese Bäume? Da muss doch wohl der Mensch eingegriffen haben
Sand und Mergel bilden die tieferen Gesteinsschichten des Zugerlandes. Es ist das von den Flüssen der Urzeit ins Vorland geschwemmte Verwitterungsmaterial des werdenden Alpengebirges. Diese festen, schwerdurchlässigen Gesteinsschichten werden als Molasse bezeichnet. Darüber lagerten die Gletscher der früheren Eiszeit Schichten von Geschiebe und Geröll ab. Auf diesem wenig kompakten und damit durchlässigen Deckenschotter liegen die Grund- und Seitenmoränen der späteren Vergletscherungen. Die zahlreichen Kuppen und abflusslosen Mulden zwischen Sihl und Lorze sind ein Werk der letzten Eiszeit. Sie sind ein ideales Sammelgebiet, wo grosse Mengen von Regenwasser versickern.
Das Zugerland liegt fast ausschliesslich im Bereich der Molasse und besteht daher aus Nagelfluh, Sandstein und Mergel. Mit der Hebung der Alpen im tertiären Erdalter setzte gleichzeitig die Abtragung durch die alpinen Urflüsse und die schichtweise Ablagerung des Schuttmaterials (Molasse) ein.
Im Gebiet Menzingen-Neuheim liegen längliche Moränenhügel (Drumlins), in Richtung der einstigen Gletscher geformt. Linth- und Reussgletscher sind hier zusammengeflossen. Auf schwer durchlässiger Molasse ruhen fluvioglaziale Schotter, darüber Scharen von Moränenwällen, einzelne davon charakteristische Lateralmoränen, andere aber rundliche, domartige, genetisch mit den Drumlins verwandte Hügel. Auf deren Kuppen steht in manchen Fällen eine Linde. Das Ägerital durchschneidet die subalpine Molasse.
Drumlins sind ovale Aufschüttungen auf Grundmoränenmaterial. Sie verdanken ihre Entstehung grossen Toteismassen, die beim Rückzug des Lindt-Reuss-Gletschers die tiefen Mulden noch während längerer Zeit zudeckten und so die Auffüllung durch das Schmelzwasser verhinderten. Nach dem Verschwinden des Eises blieben Dutzende kleiner Seen zurück. Sowohl der Zuger- wie auch der Ägerisee sind Erosionsrinnen des Reussgletschers. Bei seinem Rückzug zerfiel er langsam in einzelne, noch lange erhaltengebliebene Eisblöcke (Toteismassen). Davon zeugen auch die Riegel von Morgarten und Oberägeri. Die heutigen Lorzentalstücke zwischen Ägerisee und Baar, zwischen Cham und Maschwanden sind Abflussrinnen der langsam sich auflösenden Toteismassen.
Dieses kohlesäurehaltige Regenwasser löst beim Durchströmen des kalkreichen Deckenschotters den Kalk. Die undurchlässige Schicht der Molasse liess das kalkreiche Wasser über die Schluchtwände des Lorzentobels hinabrieseln. Druckentlastung und Kohlesäureverlust des Quellwassers an die Luft sind Ursache dafür, dass der Kalk als Tuff ausgeschieden wird. Mit der Zeit bildete sich ein nach unten wachsender Vorhang, der dahinterliegende Hohlräume von verschiedenster Grösse abschloss. Der gesamte Tuffstock, in dem die Höhlen liegen, gehört in die geologische Periode der Gegenwart und dürfte vor 5000 – 10000 Jahren entstanden sein.
Sende ein E-mail an Erich Brauchli Erich Brauchli (erich@brauchli.eu) für Kommentare jeder Art, für hochauflösende elektronische Kopie oder Papier-Abzüge.