Foto Wislikofen_03
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Hinfahrt

Propstei Wislikofen

Wappen

Die erste ur­kund­li­che Er­wäh­nung er­folg­te im Jahr 1107, da­mals trat Adel­be­ro de Wisci­lin­cho­ven als Zeu­ge bei einem Grund­stücks­ge­schäft des Klos­ters Al­ler­hei­li­gen in Schaff­hau­sen auf. Der Orts­na­me stammt vom alt­hoch­deut­schen Wiz­zi­ling­ho­fun und be­deu­tet «bei den Hö­fen der Sip­pe des Wiz­zi­lo». Am 27. De­zem­ber 1113 schenk­ten die Ed­len von Wald­hau­sen dem Klos­ter St.Bla­si­en um­fang­rei­chen Grund­be­sitz in der Re­gi­on. Das Be­ne­dik­ti­ner­klos­ter rich­te­te dar­auf­hin eine Propst­ei ein, um den neu er­wor­be­nen, aber ziem­lich weit ent­fernt lie­gen­den Be­sitz zu ver­wal­ten. Die Propst­ei ent­wic­kel­te sich zum kul­tu­rel­len und wirt­schaft­li­chen Zen­trum und präg­te jahr­hun­der­te­lang die Dorf­ge­mein­schaft.

Schirm­her­ren des Klos­ters und In­ha­ber der ho­hen Ge­richts­bar­keit über das Dorf wa­ren zu­nächst die Gra­fen von Ky­burg, nach de­ren Aus­ster­ben im Jahr 1264 die Habs­bur­ger. Die Eid­ge­nos­sen er­ober­ten 1415 den Aar­gau und Wis­li­ko­fen ge­hör­te nun zum Amt Eh­ren­din­gen der Graf­schaft Ba­den, einer Ge­mei­nen Herr­schaft.

Im März 1798 mar­schier­ten die Fran­zo­sen in die Schweiz ein und rie­fen die Hel­ve­ti­sche Re­pub­lik aus. Wis­li­ko­fen wur­de eine Ge­mein­de im kurz­le­bi­gen Kan­ton Ba­den, seit 1803 ge­hört sie zum Kan­ton Aar­gau. Die klei­ne Nach­bar­ge­mein­de Mells­torf wur­de am 1. Ja­nu­ar 1899 ein­ge­mein­det. Bis weit ins 20. Jahr­hun­dert hin­ein blieb die Ge­mein­de land­wirt­schaft­lich ge­prägt.

Foto Wislikofen_02
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Das Dorf­bild von Wis­li­ko­fen wird durch die im Jahr 1113 ge­grün­de­te Propst­ei Wis­li­ko­fen des Klos­ters St.Bla­si­en ge­prägt. 1804 wur­de sie sä­ku­la­ri­siert und ge­hör­te ge­mein­sam der Kirch­ge­mein­de und dem Kan­ton. Da das Ge­bäu­de kaum mehr ge­nutzt wur­de, ver­fiel es im Lau­fe der Zeit. 1962 be­schloss das Kan­tons­par­la­ment so­gar den Ab­riss, doch denk­mal­schüt­ze­ri­sche Be­den­ken scho­ben den Voll­zug die­ser Mass­nah­me auf. Die Auf­bruch­stim­mung des Zwei­ten Va­ti­ka­ni­schen Kon­zils führ­te zur Er­öff­nung zahl­rei­cher ka­tho­li­scher Bil­dungs­häu­ser, auch für die Propst­ei Wis­li­ko­fen war eine sol­che Nut­zung vor­ge­se­hen. 1973 er­warb die rö­misch-ka­tho­li­sche Lan­des­kir­che des Kan­tons Aar­gau das Ge­bäu­de. Es dient seit 1976 als Se­mi­nar- und Bil­dungs­zen­trum, da­ne­ben wird es auch als Ho­tel und Re­stau­rant ge­nutzt. Da­ran an­ge­glie­dert ist die seit 1137 be­ste­hen­de Pfarr­kir­che von Wis­li­ko­fen.


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