Niederweningen
Sicht von der Terrasse auf die Dampffahne von Leibstatt
Sicht von der Terrasse auf die Dampffahne von Leibstatt
über die Dächer der Firma ‟Bucher International AG”, und über die untersten Häuser des Nachbardorfes ‟Schneisingen” im Aargau, sehen wir oft die Dampffahne des Kernkraftwerks «Leibstadt».
Erst mal stellten wir auf Grund der Sichtrichtung (siehe Kartenausschnitt mit eingetragenen roten Luftlinien zu «Beznau» und «Leibstadt») fest, dass es sich nicht um das nähergelegene «Beznau» (12,2 km) handeln kann, sondern nur um das entferntere «Leibstadt» (17,8 km).
Doch bei näherem Betrachten war rasch zu erkennen, dass «Beznau» gar keinen Kühlturm hat, und daher auch keine Dampffahne. Die Kühlung erfolgt hier durch Abgabe von Fernwärme an 11 Gemeinden, und der Rest durch Aufheizen der Aare.
Geschichte: Gebaut wurden Ende der 1960-er Jahre drei kleinere Anlagen: «Beznau-1», «Beznau-2» und «Mühleberg». 1973 führte die Ölkrise dem Land seine Abhängigkeit vom Erdöl drastisch vor Augen. Der eingeschlagene Weg — Stromproduktion mit Kernkraft — wurde damit bestätigt. Als Folge wurden jetzt auch Grosskraftwerke in Angriff genommen. 1979 ging mit dem KKW «Gösgen» der erste 1000-Megawatt-Reaktor ans Netz, 1984 folgte mit dem KKW «Leibstadt» das zweite Werk dieser Grösse. Eine Zeit lang betrachtete man die Entscheide von damals als geradezu visionär: Der Strommix der Schweiz — Wasserkraft und Kernkraft — vermeintlich frei von CO2. Erst mit den Katastrophen von «Tree Miles Islands», «Tschernobil» und erst recht «Fukushima» begann der Glanz zu bröckeln.
Ein noch immer ungelöstes Problem ist die Endlagerung des radioaktiven Abfalls. Einer der möglichen Standorte dafür befindet sich am Nordrand unserer Gemeinde. Wenn der Untergrund dafür wirklich geeignet ist, dann ist das kurzfristig wohl eher kein Problem. Schwerwiegend ist aber die Tatsache, dass dieser Abfall noch über Jahrtausende unter Kontrolle gehalten werden muss, um nicht Menschen und Umwelt zu gefährden. — Ob das nicht vermessen ist, wenn man bedenkt, wie kurzlebig das von Menschen in unserer Nähe errichtete «Tausendjährige Reich» doch war.
Karte mit rot eingetragenen Blickrichtungen zu den beiden Kernkraftwerken «Beznau» und «Leibstadt», von der Terrasse aus.
Die direkte Sicht zum Kraftwerk Leibstadt (rote Linie) ist versperrt durch dazwischenliegende Erhebungen. Das Kraftwerk liegt auf einer Höhe von 335. ü.M.. Die Dampfwolke kann aber auf Grund der geographischen Situation von hier aus erst ab einer Höhe von ca. 830m ü.M. gesehen werden (blaue Linie).
Die direkte Sicht zum Kraftwerk Beznau (rote Linie) ist auch versperrt durch dazwischenliegende Erhebungen. Das Kraftwerk liegt auf einer Höhe von 326. ü.M.. Eine Dampfwolke könnte aber auf Grund der geographischen Situation von hier aus erst ab einer Höhe von ca. 500m ü.M. gesehen werden (blaue Linie).
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