Sommerlager 1964 - Weissenburg - Führertour

Nach dem Lager

EXPO 64
DiaH-II_270

Nochmals im Lagergelände

Nach der Schluss­tour muss­te ich einer­seits noch mein Auto wie­der ho­len, und ander­seits woll­te ich nach je­dem Lager noch­mals nach­schau­en, ob wir wirk­lich über­all al­les in Ord­nung hin­ter­lies­sen. So reis­te ich auch in die­sem Fal­le noch­mals ins Sim­men­tal.

Eine Nach­fra­ge in den Lä­den und der Ge­mein­de war ja ein­fach. Auch hin zum La­ger­platz der Ab­tei­lungs­lei­tung war es kein gros­ser Auf­wand. Aber zu den La­ger­plät­zen der Stäm­me war es doch zwei­mal ein ge­hö­ri­ger Auf­stieg. Aber schon im Dorf er­fuhr ich, dass der Senn von der “Züg­egg” be­rich­tet ha­be, es hät­te noch et­was ge­brannt. Ich möch­te mich da sel­ber ge­nau­er er­kun­di­gen. Al­so gab es nichts zu zö­gern.

Auf der “Züg­egg” an­ge­kom­men, er­klärt mir der Senn: Ja, er sei ja da­bei ge­we­sen, als die Pfa­der die Feu­er­stel­le auf dem “Stue­fe­grind” ge­löscht und auf­ge­räumt hät­ten. Er war da­mals sicher, dass al­les in Ord­nung sei. Doch am Tag da­nach hät­ten ihm sei­ne Söh­ne be­rich­tet, es rau­che wie­der auf dem “Stue­fe­grind”. Da hät­ten sie ent­deckt, dass das Feuer unter der Er­de wei­ter­mot­te­te. Sie hät­ten dann 40 Li­ter Was­ser rauf ge­schleppt und rein­ge­kippt. Dann ha­be das Rau­chen auf­ge­hört.

Ich ent­schied rasch, dass ich noch­mals da rauf ge­he, um noch­mals zu kon­trol­lie­ren. Der Senn war so­fort auch da­bei und nahm vor­sichts­hal­ber einen Pic­kel mit. Oben an­ge­kom­men, war nichts von Feu­er zu be­mer­ken. Aber ir­gend­wie roch es stark nach Rauch. Kurz­ent­schlos­sen be­gan­nen wir die Feuer­stel­le auf­zu­pic­keln. Sie war sau­ber mit Stei­nen ein­ge­grenzt. Al­le Glu­ten wa­ren ge­löscht und auch mit Stei­nen zu­ge­deckt. Aber tie­fer un­ten, et­wa 40 cm unter der eigent­li­chen Feuer­stel­le, fan­den wir et­wa 15 cm dic­ke Tan­nen­wur­zeln, die durch­ge­brannt wa­ren und im­mer noch glüh­ten. Of­fen­bar wa­ren die Auf­schüt­tun­gen für den mi­li­tä­ri­schen Seil­bahn­masten mit gro­ben Stei­nen er­folgt, so dass der Unter­grund im­mer noch sehr loc­ker war, ob­wohl er durch eben die­se Stei­ne sehr fest aus­sah und sich auch so an­fühl­te. Durch die vie­len Hohl­räu­me konn­ten aber of­fen­bar Glu­ten in den Unter­grund ge­lan­gen. Und die­se arm­dic­ken Tan­nen­wur­zeln brann­ten auch am 5. Tag nach dem Lö­schen des Feu­ers noch im­mer.

Dies­mal leg­ten wir wirk­lich al­les frei, so tief bis wir kei­ne Res­te von Feu­er oder Glu­ten mehr fan­den. Und zum Glück be­gann es kräf­tig zu reg­nen. So ver­zich­te­ten wir darauf, noch­mals Was­ser rauf zu schlep­pen. In der Senn­hüt­te feier­ten den glück­li­chen Aus­gang zu­sam­men.

Erich Brauchli v/o Chüngel


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