Nach der Schlusstour musste ich einerseits noch mein Auto wieder holen, und anderseits wollte ich nach jedem Lager nochmals nachschauen, ob wir wirklich überall alles in Ordnung hinterliessen. So reiste ich auch in diesem Falle nochmals ins Simmental.
Eine Nachfrage in den Läden und der Gemeinde war ja einfach. Auch hin zum Lagerplatz der Abteilungsleitung war es kein grosser Aufwand. Aber zu den Lagerplätzen der Stämme war es doch zweimal ein gehöriger Aufstieg. Aber schon im Dorf erfuhr ich, dass der Senn von der “Zügegg” berichtet habe, es hätte noch etwas gebrannt. Ich möchte mich da selber genauer erkundigen. Also gab es nichts zu zögern.
Auf der “Zügegg” angekommen, erklärt mir der Senn: Ja, er sei ja dabei gewesen, als die Pfader die Feuerstelle auf dem “Stuefegrind” gelöscht und aufgeräumt hätten. Er war damals sicher, dass alles in Ordnung sei. Doch am Tag danach hätten ihm seine Söhne berichtet, es rauche wieder auf dem “Stuefegrind”. Da hätten sie entdeckt, dass das Feuer unter der Erde weitermottete. Sie hätten dann 40 Liter Wasser rauf geschleppt und reingekippt. Dann habe das Rauchen aufgehört.
Ich entschied rasch, dass ich nochmals da rauf gehe, um nochmals zu kontrollieren. Der Senn war sofort auch dabei und nahm vorsichtshalber einen Pickel mit. Oben angekommen, war nichts von Feuer zu bemerken. Aber irgendwie roch es stark nach Rauch. Kurzentschlossen begannen wir die Feuerstelle aufzupickeln. Sie war sauber mit Steinen eingegrenzt. Alle Gluten waren gelöscht und auch mit Steinen zugedeckt. Aber tiefer unten, etwa 40 cm unter der eigentlichen Feuerstelle, fanden wir etwa 15 cm dicke Tannenwurzeln, die durchgebrannt waren und immer noch glühten. Offenbar waren die Aufschüttungen für den militärischen Seilbahnmasten mit groben Steinen erfolgt, so dass der Untergrund immer noch sehr locker war, obwohl er durch eben diese Steine sehr fest aussah und sich auch so anfühlte. Durch die vielen Hohlräume konnten aber offenbar Gluten in den Untergrund gelangen. Und diese armdicken Tannenwurzeln brannten auch am 5. Tag nach dem Löschen des Feuers noch immer.
Diesmal legten wir wirklich alles frei, so tief bis wir keine Reste von Feuer oder Gluten mehr fanden. Und zum Glück begann es kräftig zu regnen. So verzichteten wir darauf, nochmals Wasser rauf zu schleppen. In der Sennhütte feierten den glücklichen Ausgang zusammen.
Erich Brauchli v/o Chüngel
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