Plinio Martini «Plinio Martini wollte das Leben im engen Tal für die Seinen dokumentieren. Er tat es mit solcher Meisterschaft, dass wir alle von der Menschlichkeit in seinen Werken berührt werden.» Neue Luzerner Zeitung |
|
Zur Biographie |
|
Plinio Martini, geboren 1923 in Cavergno, wuchs als Sohn eines Bäckers mit sieben Brüdern in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach seiner obligatorischen Schulzeit besuchte Martini das Lehrerseminar in Locarno und unterrichtete anschliessend in Cavergno und später in Cevio. Martini heiratete und wurde Vater von drei Kindern. In den 60er Jahren erkrankte er erstmals an einem Hirntumor, an welchem er nach jahrelangem Leiden 1979 im Alter von 56 Jahren erlag. Erste Erzählungen konnte Martini Anfang der 1950er Jahre im «Giornale del popolo» veröffentlichen. 1951 und 1953 erschienen die Gedichtbände «Paese cos�» und «Diario forse d’amore». 1970 folgte sein erster Roman «Il fondo del sacco», der vier Jahre später in der deutschen Übersetzung unter dem Titel «Nicht Anfang und nicht Ende» erschien. Sein zweiter Roman «Requiem für Tante Domenica» erschien 1975 in deutscher Sprache. In seinem Werk hat Martini die klischierten Tessinbilder revidiert. Er gehört längst zu den Klassikern der Tessiner Literatur. |
|
«Was Plinio Martinis Texte glaubwürdig und
interessant macht, sind die Sachkenntnis und der Ernst, mit denen er sich
mit dem Tessin seiner Vorfahren auseinandersetzt und das elende Leben
schildert, das die armen Bauern des Maggitals in die Emigration nach
Australien getrieben hat. In seinen historischen und volkskundlichen
Beiträgen zeigt er sich auch als genauer Kenner der Tessiner Geschichte, des
Volksaberglaubens und der Institution der Katholischen Kirche im Leben der
Täler, die durch ihre Sinnenfeindlichkeit das schwere Leben der Armen noch
schwerer macht und durch ihre Forderung nach frommer Schicksalsergebenheit
jede mögliche Auflehnung im Keim erstickt.» Tages-Anzeiger
«Er hat eine mitreissende Art, Sätze mit ‹wir …› zu schreiben, wenn er von ganz verschiedenen früheren Generationen erzählt, und es gelingt ihm oft glänzend, dem Leser die frühere Zeit wieder mit Leben zu erfüllen.» Neue Zürcher Zeitung «Plinio Martini gehört auch heute zu den grossen Tessiner Autoren. Er war kein bequemer, aber dennoch ein populärer Dichter. Dem geselligen Lehrer war es gelungen, das Leid seiner Mitmenschen in Worte zu fassen, in denen sie sich wieder erkannten — und dafür waren sie ihm dankbar, denn er war ein der ihren.» Tessiner Zeitung «Was Plinio Martini bei anderen kritisierte, das suchte er selbst zu vermeiden: jede “an der Realität vorbeiredende” Literatur. Ebenso vermied er, jenseits aller Folklore, das was man eine falsche Ästhetik nennen könnte: die schöngefärbte Wahrnehmung von Landschaften, Gegenständen, Menschen. Dafür ging ihm dies alles viel zu nah.» Neue Luzerner Zeitung «Eindringlich, plastisch, eingänglich und einfach lässt er die Menschen seines Tales zu Wort kommen. » Der kleine Bund «Plinio Martini kann fesselnd erzählen. Seine Geschichten, die keineswegs linear verlaufen, sind durchkomponiert Mit wenigen sicheren Strichen entwirft er eine Situation, zaubert eine Landschaft her, zeichnet eine Seelenlage. Seine markanten Gestalten sind unvergesslich. Das unverwechselbare Gesicht des Bavonatals wird dank Plinio Martini weiterleben, wenn dieses Tal längst von der neuen Zeit vielen anderen Alpentälern gleichgemacht sein wird.» Christ und Kultur |
|
Nicht Anfang und nicht Ende
Roman |
|
Requiem für Tante Domenica Roman |
|
Fest in Rima Geschichten und Geschichtliches aus den Tessiner Tälern |
|
© Limmat Verlag |