Kleine Feier mit Apéro am 1. Juli 2009.
Bisher waren die Eigentumsverhältnisse bei der Niederweninger Kirche etwas kompliziert. Historisch waren einmal die Kirchen der Landeskirchen im Kanton Zürich im Eigentum des Kantons; das war wohl ein Relikt aus Zwinglis Zeiten.
Mit der offiziellen Trennung von Kirche und Staat (Abstimmung ende der 1960er Jahre) wurden die Gotteshäuser allmählich den Kirchgemeinden übergeben. Heute sind offenbar nur noch einige wenige Immobilien auf dieser Übergabeliste.
Zu Beginn dieses Jahres gehörte die Kirche seit längerer Zeit schon der Kirchgemeinde, der Turm aber noch immer dem Kanton, ausser der Uhr, die auch schon im Besitz der Kirchgemeinde war. Die Übergabe des Turmes sollte 2009 erfolgen. Allerdings übergibt der Kanton den Kirchgemeinden die Bauwerke in gutem Zustand. Den Niederweninger Kirchturm musste er daher erst renovieren.
Da nun also ohnehin am Turm ein Gerüst zu erstellen war, beschloss die Kirchgemeinde, gleichzeitig fällige Renovationen an Kirchendach, Zifferblättern und Turmuhr vorzunehmen. Dank dem Gerüst bis hinauf zur Kirchturmspitze wurde auch die Turmkugel neu vergoldet und die Wetterfahne neu gestrichen.
Wenn die goldene Kugel von einem Kirchturm geholt wird,dann werden die darin enthaltenen Dokumente sorgfältig herausgeholt und den lokalen Geschichtsschreibern zur Verfügung gestellt. In unserem Fall waren wegen eines Schusslochs in der Kugel die Dokumente nass geworden und mussten erst einem Restaurator zur Rettung übergeben werden. Die Kugel war zum letzten mal vor etwa 60 Jahren geöffnet worden.
Die Kugel wurde repariert und neu vergoldet. Am 1. Juli 2009 konnte sie wieder mit neuen Zeitzeugen gefüllt und auf die Turmspitze gesetzt werden. Als Zeitzeugen wurden einige Dokumente des historischen Vereins Niederweningen und des Mammut-Museums beigelegt. Bücher konnten wegen der kleinen Öffnung keine hineingelegt werden. Aber selbstverständlich gehörten andere Zeitzeugen dazu, so eine aktuelle Tageszeitung, ein Handy und ein kleines Plastik-Mammut. Dazu kamen die Zeichnungen einer Schulklasse.
Mit einer kleinen Feier mit Gästen (u.a. die betreffende Schulklasse) und einem Apéro wurde das Wiederaufsetzen der Kugel am 1. Juli 2009 begangen.