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Surb­tal-Bahn: Nie­der­we­nin­gen-Döt­tin­gen

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Surb­tal-Bahn: Nie­der­we­nin­gen-Döt­tin­gen

Foto Surbtal-Bahn
Surbtal-Bahn
Hart umkämpft und nie gebaut
Geschichte der Surbtal-Bahn Nie­der­we­nin­gen-Döt­tin­gen
vom 19. Jahrhundert bis heute.
Foto Surbtal-Bahn

Surbtal-Bahn

Hart umkämpft und nie gebaut
Geschichte der Surbtal-Bahn Nieder­weningen-Döt­tingen
vom 19. Jahrhundert bis heute.

Einladung zum öffent­li­chen Vor­trag vom 11. Juni 2014: ➔ Einladung [PDF, 509kB] von Rudolf Hauser.

Die Wehn­tal-Li­nie der SBB (Ober­glatt-Nie­der­we­nin­gen) wur­de schon zu Dampf-Zei­ten in Be­trieb ge­nom­men, al­ler­dings erst­mal nur bis zur heu­ti­gen Sta­ti­on Nie­der­we­nin­gen-Dorf. Auf Drän­gen der Fir­ma Bucher-Guyer (und Dank de­ren Fi­nan­zie­rung) wur­de die Li­nie spä­ter bis zum heu­ti­gen End­bahn­hof Nie­der­we­nin­gen er­wei­tert. Dies be­ding­te auch noch eine klei­ne Grenz­kor­rek­tur zwi­schen den Kan­to­nen Zü­rich und Aar­gau, weil die SBB nur mir einem Kan­ton be­tref­fend Bau­be­wil­li­gung ver­han­deln woll­ten. Da­rum geht jetzt die Kan­tons­gren­ze schön brav um die SBB-Prell­böc­ke her­um.

Erst 1960 wur­de die Strec­ke elek­tri­fi­ziert. Bis Ur­si und ich (Erich) zu­sam­men­zo­gen nach Nie­der­we­nin­gen, wohn­te sie noch im Haus ne­ben einem pen­sio­nier­ten SBB-Lok­füh­rer, der die Strec­ke noch mit Dampf be­führ und oft im Lok-Schup­pen Nie­der­we­ni­gen über­nach­ten muss­te. (Nur für die Zug­füh­rer war da­mals ein Zim­mer in einer Pri­vat­woh­nung an­ge­mie­tet; für Lok­füh­rer und Hei­zer war der Lok-Schup­pen gut ge­nug.)

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Wehntal — Surbtal

Das ‟Wehn­tal” heisst nur im Kan­ton Zü­rich so. Ab der Kan­tons­gren­ze zum Aar­gau heisst es ‟Surb­tal”. Das Tal wird auf der gan­zen Län­ge von der ‟Surb” durch­flos­sen.

Bülach-Regensberger-Bahn

Ein erstes Bahn­pro­jekt in der Ge­gend war die so­ge­nann­te «Bü­lach-Re­gens­ber­ger Bahn», ein Pro­jekt von 1860 der be­trof­fe­nen Ge­mein­den. Es ging da­bei vor­erst um ein ‟Bahn-Yp­si­lon”¹ der Strec­ken Bü­lach-Ober­glatt, Diels­dorf-Ober­glatt und Ober­glatt-Ör­li­kon. Und die be­trof­fe­nen Ge­mein­den, al­len vor­an Bü­lach, bud­ge­tier­ten nam­haf­te Be­trä­ge. Dampflok E²/₂

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E2-2
Dampflokomotive E²/₂ der NOB für die Bülach-Regensberger-Bahn Das gan­ze war zu­erst als Pfer­de-Bahn, mit Stal­lun­gen in Bü­lach, Diels­dorf, Ober­glatt und Ör­li­kon, aber als Nor­mal­spur­bahn ge­plant, so dass not­falls auch Lo­ko­mo­ti­ven ein­ge­setzt wer­den könn­ten. Bald än­der­ten die Plä­ne, und für Bü­lach-Ober­glatt-Ör­li­kon wur­de de­fi­ni­tiv auf Dampf-Lok-Be­trieb ge­setzt. Und bald dar­auf ent­schied man sich auch für die Zweig­strec­ke nach Diels­dorf we­gen der ein­heit­li­chen Be­triebs­art und des grös­se­ren Zeit­ge­winns für den Lo­ko­mo­tiv-Be­trieb.

Am 1. Ju­li 1863 er­teil­te der Zür­cher Gros­se Rat die Kon­zes­si­on für den Bau und stimm­te dem Bau­ver­trag zu. We­gen In­sol­venz und Strei­tig­kei­ten mit Bau­fir­men muss­te der Bau zeit­wei­se ein­ge­stellt wer­den. Am 30. Ap­ril 1865 konn­te die Strec­ke den­noch mit einem Fest­zug Ör­li­kon-Bü­lach-Ober­glatt-Diels­dorf ein­ge­weiht wer­den.

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Bahnhof Niederweningen um 1900
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Bhf-Nw-1900
Personal der Nordostbahn bei der Station Niederweningen um 1900

Die Wehntalbahn 1891

Schon von An­fang an war eigent­lich ge­plant, die Li­nie durchs gan­ze Surb­tal bis nach Döt­tin­gen oder gar Kob­lenz zu füh­ren. Nur wur­de man sich auf der Aar­gau­er Sei­te nie einig über die Li­nien­füh­rung. So wur­de die Surb­tal­bahn auch nie ge­baut. Die hier ge­zeig­te Kar­te ent­hält eine der ge­plan­ten Ver­sio­nen.

Die Ge­mein­de­ver­samm­lung Nie­der­we­nin­gen be­schloss 1862, sich mit 7'000 bis 10'000 Fran­ken an der pro­jek­tier­ten Pfer­de-Eisen­bahn nach Diels­dorf zu be­tei­li­gen. Die Ge­sell­schaft «Nord­ost­bahn» über­nahm 1877 die Bü­lach-Re­gens­ber­ger-Bahn. Sie for­der­te aber schon 1872 die be­trof­fe­nen Ge­mein­den auf, sich an der Er­wei­te­rung von Diels­dorf bis zur Kan­tons­gren­ze in der Murz­len (Nie­der­we­nin­gen) zu be­tei­li­gen. Stein­maur, Re­gens­berg und Diels­dorf fühl­ten sich nicht fürs Wehn­tal zu­stän­dig und lehn­ten eine fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung 1873 ab. Al­so pas­sier­te erst mal wie­der nichts.

Im März 1883 nahm der Nie­der­we­nin­ger Ge­mein­de­prä­si­dent Hein­rich Bu­cher das The­ma Wehn­tal­bahn wie­der auf. Man sprach aus Spar­sam­keits­grün­den von einer Schmal­spur­bahn mit Tras­see auf der Land­stras­se. Die Ge­mein­de­ver­samm­lung be­wil­lig­te des­halb einen Rei­se­kre­dit, da­mit das Bahn­kom­mi­tee bei der be­reits be­ste­hen­den Lies­tal-Wal­den­burg-Bahn² einen Augen­schein vor­neh­men konn­te. Das Pro­jekt einer Schmal­spur­bahn wur­de da­nach wie­der fal­len ge­las­sen.

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1883 einig­ten sich die Ge­mein­den, der Bund und die NOB (letz­te­re wi­der­wil­lig), den Bau vor­an­zu­trei­ben. Die Bau­ko­sten be­tru­gen et­was über eine Mil­li­on Fran­ken. Dar­an be­zahl­ten die Wehn­ta­ler Ge­mein­den 1889 to­tal 157'000 Fran­ken; die­se wur­den nach der Ver­staat­li­chung der NOB im Jah­re 1902 wie­der rück­er­stat­tet.

Am Sonntag, 9. August 1891, war die fei­er­li­che Er­öff­nung der Wehn­tal­bahn. Mit Ka­no­nen­schüs­sen mor­gens um fünf nahm das Fest sei­nen An­fang. Der Fest­zug Diels­dorf-Nie­der­we­nin­gen brauch­te für die­se Strec­ke 25 Mi­nu­ten und traf um 11:50 Uhr in Nie­der­we­nin­gen (der heu­ti­gen Sta­ti­on Nie­der­we­nin­gen-Dorf) ein.

Die Bahn wurde rege benützt und war erfolgreich.


¹ Die Zür­cher ha­ben in­zwi­schen eini­ge Er­fah­rung mit den ‟Yp­si­lons”. Auch die Dis­kus­si­on um das ‟Auto­bahn Yp­si­lon” in der Stadt Zü­rich dau­ert schon Jahr­zehn­te.
² Die Lies­tal-Wal­den­burg-Bahn ist bis heu­te die ein­zi­ge in der Schweiz mit Spur­wei­te 80cm. Al­le an­de­ren Schmal­spur­bah­nen so­wie die Trams in der Schweiz ha­ben eine Spur­wei­te von 1m, Nor­mal­spur­bah­nen von 1,435m.

• Texte aus­zugs­wei­se aus der Bro­schü­re von Ru­dolf Hau­ser. Die Bro­schü­re wur­de 2015 vom Ver­ein für Orts­ge­schich­te Nie­der­we­nin­gen her­aus­ge­ge­ben und ist (so­lan­ge Vor­rat) im Mam­mut­mu­se­um Nie­der­we­nin­gen oder beim Ver­ein er­hält­lich.


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Erich Brauchli
Erich Brauchli (erich@brauchli.eu) für Kom­men­ta­re je­der Art, für ho­chauf­lö­sen­de elek­tro­ni­sche Ko­pie oder Pa­pier-Ab­zü­ge (auch Post­kar­te oder bis A3).